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Alt 14.06.2003, 16:02
Gast
 
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Standard nicht-kleinzelliges Lungen Adeno-Ca.

Hallo Ma Lu !
Dein Schreiben vom 28.5.2003!

Ich habe dein schreiben erst jetzt gelesen,da ich bis jetzt jeden Tag im Krankenhaus bei meiner Frau war.
Sie hatte ein nichtkleinzelliges Adenokarzinom in der Lunge, daß bei Diagnose schon in die Knochen metastasiert hatte. Das war am 8.12.2002.
Gestern am Freitag, dem 13.6.2003 hat sie ihren Kampf gegen diesen brutalen Krebs verloren. Sie ist für immer von mir gegangen, obwohl sie 7 Monate dagegen gekämpft hat.Man hat zuerst den 12.BWK stabilisiert, danach Chemo 2x mit Carboplatin/Taxol. Doch es hat nichts genutzt,ist schlimmer geworden, danach Stabilisierung von BWK 10 -LWK 4, das heißt die ganze Wirbelsäule.
Danach (nach 14 Tagen)Bestrahlung und Chemo fast gleichzeitig. Das hat ihr Immunsystem total kaputt gemacht.
Nach der 8.Chemo "Gemzar" hat man ihr gesagt, daß diese nichts gebracht hat.
Dann wollte man sie nach hause schicken, wir sind aber in eine andere Klinik für natürlichere Heilmethoden. Dort war sie jetzt ca.8 Wochen. Man hat versucht die Wirkungen der massiven konventionellen Behandlungsstrategien abzumildern und den geschundenen Körper wieder aufzubauen.
Doch es wurden dann Metas im Rippenfell und Zwerchfell festgestellt, sie hat alles, was sie einnahm, wieder herausgebrochen und ist immer schwächer geworden.Sie hing bereits 18 Wochen an der künstlichen Ernährung.
In den letzten Tagen konnte sie nicht mehr sprechen, weil der ganze Hals und die Zunge von den scharfen Gallensäuren geschwollen war.
Dies hat mir so weh getan, denn wir hätten gern noch ein paar Worte ausgetauscht, über das was danach geschehen soll.
Doch leider ist sie dann in den letzten 2 Tagen selbst in eine Art Agonie gefallen, die Augen wurden starr und ausdruckslos, der Puls bei ca 120,
die Atmung röchelnd und gequält.
Gestern morgen um 3.15 ist sie dann verschieden und von ihren Qualen befreit worden.
Ich kann mir nur wünschen, daß ihre gequälte Seele und ihr geschundener Körper endlich die Ruhe findet, die er zu Lebzeiten zur Genesung gebraucht hätte.
Für mich als hinterbliebener Ehemann, der die ganze Entwicklung der Krankheit miterlebt hat,und mit zu sehen mußte wie es abwärts geht, steht eines fest; daß ich mir keine Chemotherapie in Kombination mit Bestrahlung geben lassen werde, wenn dieser Fall eintritt.
Dann lieber sterbe ich ein paar Tage früher, als unter solchen Quälereien. Meine Frau ist auch nur 47Jahre und 7 Monate alt geworden, und wir haben noch 3 Jungs, die allerdings schon groß sind,aber ihre Mutti sehr vermissen und um sie trauern.

Viele Grüße von Frank!
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