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Alt 24.01.2010, 15:11
rolf46 rolf46 ist offline
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Daumen hoch AW: Speiseröhrenentfernung und Magenhochzug, OP gelungen, aber Riesenprobleme!

NachtragHallo Monika
Zufällig bin ich auf dieses Forum aufmerksam geworden und habe Deinen Bericht gelesen. Teilweise fast meine bzw. unsere Geschichte. Bei mir wurden im Januar 2003 bei einer Routineuntersuchung in der Speiseröhre Krebszellen entdeckt. Was dann folgte war ein Alptraum. Am Freitag, 13. Juni 2003 dann die Operation. Entfernen der Speiseröhre und Magenhochzug. Auch ich wurde nach der Operation für einen Tag ins künstliche Koma versetzt. Ich habe von allem nichts gemerkt aber meine Frau hatte keine gute Zeit. Übrigens war an diesem Freitag den 13. auch noch Vollmond? Was ich alles während meinem 6-wöchigen Spitalaufenthalt durchgemacht und erlebt habe wäre eine lange Geschichte. Jedenfalls geschlafen habe ich im Spital zumindest in der Nacht auch nie richtig. Dafür sei ich dann am Tag in Anwesenheit mener lieben Frau immer wieder eingenickt.
Nach der Entlassung am 24. Juli 2003 ging es dann, abgesehen von einer Operation der ich mich im September noch unterziehen musste, stetig bergauf. Bereits einen Monat nach dem Spitalaufenthalt stand ich wieder auf einem Berggipfel (2460 m.ü.M.) Nachdem es möglich war mit der Operation alle Krebszellen zu entfernen und ich keine Ableger hatte, war bei mir weder eine Bestrahlung noch eine Chemo nötig. Auch in all den Jahren, es sind nun ja schon bald 7 Jahre, wurden nie neue Zellen gefunden oder entdeckt. In diesem sinn bin ich ein Glückspilz.
Mit dem Essen ist es so eine Sache. Heute bin ich weider soweit, dass ich meine Nahrung praktisch während den beiden Hauptmahlzeiten am Mittag und am Abend einnehmen kann. Am Morgen trinke ich eigentlich nur zwei Tassen Kaffee. Der "Stress" beginnt nach dem Essen mit der Verdauung. Ich glaube die ganze Verdauung ist für einen zerschnittenen Magen eine riesen Herausforderung. Da leg ich mich nach dem Essen für ca. 3/4 Stunden hin und danach geht wieder ins jeweilige Programm. Ich bin seit 2006 im Ruhestand, wandere und arbeite viel rund ums eigene Haus. Noch etwas zum Essen. Am besten geht es am Abend vor dem Fernseher. Da kann ich alles Kreuz und Quer in mich hineinstopfen und es belastet mich auch am wenigsten. Am Tag habe ich wie ein Eichhörnchen überall meine kleinen Lager wo ich im vorbeigehen hin und wieder etwas mitnehmen. Vor der Operation hatte ich einen zu hochen Cholesterinwert und musste aufpassen dass ich nicht zuviel zu mir nahm. Heute ist es genau umgekehrt, ich muss schauen, dass ich nicht abnehme.
Alles braucht Zeit. Ich denke aber immer wieder, dass ich Glück hatte und habe und heute eigentlich praktisch ein uneingeschränktes Leben führen kann. Ich sage immer wieder mit diesem Magenhochzug kann man leben - es gibt noch viel schlimmeres. Also Kopf hoch oder wie wir sagen "nach em Räga schient Sunna".
Noch etwas zur Dehnung der Narben. Auch bei mir haben sich die Narben zusammengezogen. Dies wurde analog einer Magenspiegelung beseitigt. Durch den Schlauch für die Magenspiegelung wird mittels einer Sonde ein kleiner Ballon eingeschoben und an der engen Stelle aufgeblasen. Bei mir zuerst 10 mm, dann 12 mm usw. Nach etwas einem Jahr hatte ich Ruhe, d.h. die Narben haben sich nicht mehr zusammengezogen. Für die Magenspiegelung und auch für das dehnen erhalte ich jeweils auf Wunsch ein Schmerz- und Beruhigungsmittel. Damit ist das ganze trotzdem etwas unangenehm aber absolut Schmerzfrei und innert 1 - 2 Minuten erledigt.
mfg. Rolf

Geändert von rolf46 (24.01.2010 um 15:25 Uhr) Grund: Nachtrag
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