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Alt 06.05.2006, 12:28
dani75 dani75 ist offline
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Standard AW: Wait-and-See oder Präventive Maßnahmen?

Hi,

Ja, es ist ein anerkannter Onkologe hier im Unispital. Mein vorheriger Onkologe hat ne Privatpraxis eröffnet und seit ca. 6 Monaten ist dieser jetzt mein Ansprechspartner.

Sehr interessant finde ich, dass man sich betreffend Behandlungsmethode in keinem Land und/oder auch von Arzt zu Arzt unterschiedlicher Meindung zu sein scheint. Bei mir hiess es zum Beispiel: "Wir machen bei einem Seminom keine Bestrahlung mehr". Das Gleiche gilt wohl auch bei der Nachsorge. Das "gute" bei einem Seminom PT 1 ist wahscheinlich, dass hier viele Wege nach Rom führen und das alle den gleichen Erfolg versprechen.

Betreffend Nachsorge-Zyklus: Es gibt hier 2 Dinge zu bedenken. Das eine ist Statisktik und die Erfahrungswerte und das zweite dann die psychische Verfassung/Belastung der betroffenen Person.

Gemäss Erfahrungswerten weiss man, dass bei einem Seminom PT1 + Wait and See nur bei ca. 20% ein Rezidiv auftritt. Und das, glaub, bei mehr als 80% in den ersten 10-12 Monaten. D.H. für mich, nach einem Jahr ist die Wahrscheinlichkeit etwas gleich gross, dass ich auf meinem Balkon von einem Flugzeug erschlagen werde.. naja, nicht ganz.

Der zweite wichtige Punkt ist wohl, wie man damit umgehen kann.. für mich waren die Untersuchung immer eine grosse psychische Belastung. Vorallem da ich der Überzeugung bin, wieder 100% fit zu sein und das da nichts nachkommen wird (Selbsttäuschung?) . Deshalb kann ich gut damit leben, nicht alle 3 Monate zu wissen, ob da jetzt etwas ist oder nicht. Aber nach langer Überlegung bin ich zu dem Schluss gekommen, dass ein CT so alle 6 Monate sicher noch im 2ten oder 3ten Jahr danach für mich Sinn macht. Einfach um auch ne gewisse Sicherheit zu haben und nicht wegen jedem Schnupfen schon Panik zu bekommen.

Grüsse
Dani
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