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Alt 07.09.2006, 20:43
ciangi ciangi ist offline
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Standard AW: Wie soll das nur weitergehen?

Hallo,
komme gerade vom Krankenhaus. Mein Papa hat momentan keine Schmerzen, weil man ihm die Morphium-Dosis erhöht hat. Auch der Stent ist noch durchgängig. Mein Papa muß also diese Prozedur des "Durchstriegelns" nicht über sich ergehen lassen. Aber: Er hat ca 3L Wasser im Bauch, die Leber ist sehr angeschwollen und die Milz auch. Als man ihm das gesagt hat, war er natürlich fertig. Leider hat mein Papa 30 Jahre lang im KH gearbeitet und weiß genau, was das bedeutet. Nun ist Endstation, nun gibt es für die Ärzte nichts mehr zu tun, als die Schmerzen wegzumachen und ihm etwas zur Beruhigung zu geben. Das ist alles. Und mein Papa weiß das! Er weint und weint und weint und weint. Nun muß er sich wirklich mit dem Tod auseinandersetzen. Bis jetzt konnte er sich immer noch damit trösten, dass es wieder aufwärts gehen würde, dass er noch ein wenig Zeit hat, hier auf dieser Welt. Aber nun gibt es keine Hilfe mehr. Und es gibt keine Hoffnung mehr. Es gibt nichts mehr als den Abschied. 21/2 Jahre lang hat er gekämpft, 21/2 jahre lang wußten wir, dass diese Zeit einmal kommen wird. Aber dass dieses Loslassen so schwer sein würde, das haben wir nicht gedacht. Nicht mein Papa, ich nicht, meine Geschwister nicht und meine Mama nicht. Man denkt, man wachse da schon irgendwie hinein, man sieht, wie es jeden Tag schlechter wird und wünscht sich, dass dieses Leid endlich vorbeigeht. Und jetzt, wo es bald soweit sein soll, jetzt tut einem das Herz bis in die letzte Faser hinein weh, so furchtbar, dass man meint, es nicht mehr ertragen zu können. Und man fragt sich: Womit hat dieser Mann das verdient, womit hat so etwas überhaupt jemand verdient? Wenn ich in die traurigen Augen meines Papas schaue, dann würde ich am liebsten davonlaufen, irgendwohin, ganz weit weg. Aber egal, wohin ich auch laufe, diese Krankheit und die Augen meines Daddys verfolgen mich überallhin.Mein Gott, es tut so furchtbar weh.....
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