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Alt 07.03.2009, 14:48
jakobi jakobi ist offline
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Standard AW: Fragen zum Befund

Vom Tumorzentrum München gibt es Literatur, die zwar für behandelnde Ärzte gedacht sind, aber auch mE für Patienten/Angehörige verständliche Informationen beeinhalten. U.a. deswegen, weil sie die derzeit aktuellen Therapieempfehlungen enthalten:

http://tumorzentrum-muenchen.de/file...le_Tumoren.pdf

Ab Seite 26 beginnt der Teil zum Magenkrebs.

Grundsätzlich scheint es so zu sein, daß Tumore in diesem Bereich eher spät, also im fortgeschrittenen Stadium erkannt werden, was nach den Studien sich in eher schlechten generellen Prognosen äußert.
Siegelringkarzinome machen offenbar einen eher kleinen Anteil der Erkrankungen aus, in den Studien wird nmE nicht ausdrücklich nach diesem Tumortyp unterschieden, oder basierend darauf eine andere Therapieform empfohlen.

Ebenfalls werden in den Studien meist keine anderen Randbedingungen untersucht (abgesehen z.B. vom Vergleich zwischen Chemo/Operation und nur "pflegerischer/unterstützender" Behandlung- hier fehlt mir der wirklich passende deutsche Begriff, im englischen wird dies mit "best supportive care" umschrieben) werden.

D.h. Prognosen basieren auf allgemeinen statistischen Erwägungen, die noch durch Patientenspezifische Gesichtspunkte ergänzt werden.
Deshalb fand ich einen Satz aus einem Krebsratgeber wirklich mutmachend und bedenkenswert "Akzeptieren sie die Diagnose aber nie eine Prognose" , weil er ausdrückt, daß es eben doch immer eine Möglichkeit geben kann.

Gerade bei Magenkrebs sind die begleitenden Maßnahmen doch sehr wichtig, insbesondere die Ernährungssituation allgemein; einerseits ist offenbar die Krebsart eng an bestimmte Ernährungsfaktoren geknüpft, andererseits ist durch die Magenentfernung vieles grundsätzlich schwieriger. Es wird mE auf beide Faktoren sehr häufig durch die Ernährungsberatung in den Kliniken nur unzureichend eingegangen.

Es lohnt auf jeden Fall, auch nach Informationen im Bereich der alternativen/komplementären Therapien zu suchen, man kann nicht davon ausgehen, daß die behandelnden Ärzte in jedem Fall von selbst in diesem Bereich tätig werden.
Es gibt mE aber durchaus Erfahrungswerte (auch durch Studien untermauert), die nicht standardmäßig in Deutschland zur Anwendung kommen; dies betrifft z.B. die begleitende Misteltherapie, Thymuspeptide, oder auch das in Japan häufig bei Magenkrebs eingesetzte Lentinan.

Auch die psychosoziale Komponente kann eine wichtige Rolle spielen.

Gruß

Geändert von jakobi (07.03.2009 um 14:50 Uhr)
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