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Alt 14.09.2008, 21:55
lonesomemanu lonesomemanu ist offline
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Standard Lonesomemanu verabschiedet sich leider bereits...

Hallo,

leider war es mir in den letzten Wochen nicht möglich, online zu sein. Der Zustand meiner Mutter hatte sich rapide verschlechtert.

Wer einen kleinzelligen Lungenkrebs hat, sollte hier wohl nicht mehr weiterlesen, denn als ich damals, nicht mal ein paar Wochen zuvor, hier irgendwo was von Lebenserwartung gelesen hatte, war ich geschockt. Nur, für uns kam es noch schlimmer.

Von Diagnose bis zum bitteren Ende gestern früh waren es fünfeinhalb Wochen. Ich konnte bereits in den letzten zwei Wochen oder mehr nicht mal mehr mit ihr wirklich reden, ihr helfen, sie wurde rapide mehr und mehr ausschließlich bettlägrig, verweigerte Trinken und Essen und verzweifelte. Es war einfach schrecklich. Und es tut so unheimlich weh, dass uns nur wenige Wochen vergönnt waren und nicht mal die ... die wenigen Tage, in denen wir noch wichtiges und unwichtiges besprachen am Anfang... heute erscheinen sie mir wie pures Gold. Vieles hatte ich auf ihr Drängen hin noch vorab erledigt, aber wir beide ahnten nicht, dass es derart heftig und schnell bergab geht. Von anfangs Kugelschreiber mit der rechten Hand nicht mehr halten können, dann gar nicht irgendwas mit der Hand tun können...
Für diejenigen, die meinen Thread nicht kannten, dieser Mistkerl hatte natürlich gestreut. Ordentlich. Kopfmetastasen und in die rechte Nebenniere.
Mein Verdacht, auch die Leber... ihre Augen wurden gelber in den letzten Tagen und als ich sie gestern in der Pathologie besuchen durfte, fand ich sie auch im Gesicht nicht unbedingt bleich, sondern eher gelbtönig.

Die Bestrahlungen für den Kopf nahmen ihr die allerletzte wenige Kraft und die letzten drei hätte sie am liebsten gar nicht mehr gemacht.

Ich wünsch euch allen hier Kraft und viel Glück, genießt jeden Tag. Habt Dank für eure Zusprache, die ich hier gefunden hatte. Leider konnten wir keine psychologische Betreuung mehr bekommen durch die Krebshilfe, es ging alles zu schnell. Für sie war es eine Erlösung, das ist mir bewusst, aber für ihre Enkeltöchter (12 und 17) ist es schrecklich jetzt. Gerade meine Kleine verzweifelt so sehr, weil ihre über alles geliebte Oma nichts mehr von ihrem jungen Leben teilen kann. Ich überlege mir schon ein paar Aktionen, damit Oma dennoch "dabei" sein kann und sie weiß, dass es für die Oma besser war.Dennoch, ich krieg`s ja selbst kaum wirklich ins Hirn und die Vorstellung, jetzt dank Lungenkrebs mit gerade mal 40 Jahren Vollwaise zu sein, treibt mich in den Wahnsinn. Was bei meinem Vater schon 1983 versagte, verlief bei meiner Mutter noch heftiger. Kleinzellig. Es ist ein Monster und ich glaube, sollte ich jemals jemanden kennenlernen, ein drittes Mal pack ich so eine Diagnose nicht. Da lauf ich davon... (Ich hab Mami versprochen, die längst überfällige Scheidung anzugehen, leider konnte sie auch das nicht mehr miterleben.)

DANKE, und dennoch - kämpft.

lonesomemanu
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