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Alt 09.07.2004, 18:42
Gast
 
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Standard Götter in Grau?

Hallo Brigitte,


du schreibst:
"Die Verschreibungen sind seitdem um ca. 10% zurückgegangen. Daß heißt, dass viele Frauen dieses Risiko eingehen wollen."
Falls diese Zahl stimmt (eine Quellenangabe wäre glaubhafter gewesen) habe ich noch zwei weitere mögliche Schlussfolgerungen:
1. Viele Frauen sind über das Risiko garnicht informiert!
2. Die jetzt noch erfolgenden Verschreibungen beziehen sich auf andere Therapien!

Falls aber wirklich noch Frauen in Kenntnis des Risikos die Therapie gegen den ärztlichen Willen fortführen, hast du natürlich Recht mit der Schuldzuweisung an diese Patientinnen.

Aber mir geht es eigentlich um den Zeitraum bis zur ersten Bekanntmachung der Risiken!

Zitat aus dem Vortrag:
"Es gibt aber ein Kriterium des wissenschaftlichen Fortschritts, nämlich die Bereitschaft zur ständigen kritischen Überprüfung und gegebenenfalls Verwerfung der Hypothesen. Der ständige Zweifel, der zu immer neuen Versuchen der Falsifikation führt, ist somit einer der wesentlichen Motoren für den wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn."

Das heißt doch allgemein gesprochen:
Patienten haben sich damit abzufinden, dass sie trotz wissenschaftlichen Zweifel an der Therapie lediglich nach dem derzeitigen Stand der Wissenschaft behandelt werden können. Und falls sich irgendwann mal herausstellt, dass die Nebenwirkungen im Verhältnis zur Hauptwirkung sich als untragbar herausgestellt haben und damit der ursprüngliche Zweifel sich bestätigt, dann haben die Patienten (in unserem Beispiel die Frauen) halt Pech gehabt. Und das Spielchen fängt von vorne an! Was nützen diesen Patienten dann noch die Studien? Und wer kann sagen, dass die nächste Therapie von größerem Erfolg gekrönt ist?
Unter diesen Voraussetzungen kann ich auf Studien gut und gerne verzichten!


Ein schönes Wochende
wünscht
Alex