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Alt 06.06.2017, 04:00
lotol lotol ist offline
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Standard AW: Non-Hodgkin-Lymphom ("böse" bösartig) , Therapie an über 71-Jährigem

Hallo,

jedesmal, wenn ich S.8 hier anklickte, kam mir wieder das hier unter:
Zitat:
Zitat von Hajo_61
die Suche nach den Ursachen ist unendlich,...
Einige Ursachen (für Krebs) vermuteten wir schon bzw. konnten das auch "durchleuchten".
Nicht gerade dringlich beschäftigte mich aber auch immer wieder die Frage, wie das alles eigentlich zu gewichten sei.

Dazu fand ich nun eher zufällig das:
http://www.wissenschaft.de/leben-umw...12054/16819268

Erstaunlich sind die 66 % an Kopierfehlern und die (nur) 5 % durch erbliche "Vorbelastung", die genau genommen als "von allen Vorfahren" (unbekannterweise) "übernommene" Kopierfehler denen unseres eigenen Lebens hinzuzurechnen sind.
=> ca. 70 % Kopierfehler als Krebsursache.
Das hatte ich bisher nicht so hoch eingeschätzt.

Wenn man bzgl. der restlichen ca. 30 % bedenkt, daß die sich aus Lebensstil und/oder Umwelteinflüssen zusammensetzen, entscheidet wohl am besten jeder für sich selbst, ob er geneigt ist, an seinem Lebensstil etwas großartig zu verändern.
Was für mich eher nicht in Frage kommt.

V.a. deshalb nicht, weil ich mit meinem Lebensstil nicht nur ganz gut leben kann, sondern auch bald 73 Jahre pumperlgesund war.
Wenn ich mal von dem lästigen und bedrohlichen "Krebs-Intervall" in meinem Leben absehe.


Viel mehr beschäftigte mich die Frage, wie ich mein Körpergewicht wieder "hochziehen" könnte.
Bzgl. Abnehmen gibt es haufenweise Tips im Netz, während es bzgl. Zunehmen relativ wenig Vernünftiges gibt.

Völlig klar ist dabei natürlich, daß es letztlich nur eine Frage der permanenten kcal-Zufuhr sein kann.
Ganz gute Tips gibt es dazu hier:
https://www.gesundheit.de/ernaehrung...esund-zunehmen

Weil es sich um ganz allgemeine Empfehlungen handelt.
Es gibt auch ganz andere, wo z.B. ein täglicher kcal-"Überhang" in der Größenordnung von 300 bis 500 kcal empfohlen wird.
Mit so etwas brauchte ich gar nicht erst anzufangen, weil bei mir ohnehin seit jeher kaum etwas "hängenblieb".

Meine Zielsetzung war, bereits während der Therapie zuzunehmen, weil ich gar nicht wußte, was alles womöglich noch auf mich zukommen würde.
Folglich lief das ganz anders herum:
1) tägliche Basis-kcal-Zufuhr konstant und keineswegs zimperlich.
In der Größenordnung von ca. 3000 kcal, sowie
2) "Überhang"-kcal in Form des ganz normalen (zusätzlichen) Essens.

So exzessiv betrieb ich das ca. 1 Jahr lang!
Und wog an Pfingsten nun endlich 80 kg (mit Klamotten).
Zunahme gegenüber Beginn der Therapie gerade mal ca. 12 kg.

Eingedenk des Rates meiner Onkologin, mich nach der Therapie körperlich nicht zu "überfordern", ist nun allmählich die Zeit gekommen, körperlich wieder "voll aufzudrehen".
"Schonfrist" für meinen Körper ist allmählich vorbei.

Im August wird ca. 1 Jahr nach Beendigung der Therapie vergangen sein.
Im letzten Vierteljahr bis dahin werden die körperlichen Anforderungen weiterhin gesteigert - habe genug zu tun und brauche dazu keine (aus meiner Sicht) "sinnlose" Bewegung von Maschinen in Fitness-"Studios".
Und ab dann geht's wieder voll rund.


Insgesamt ca. 1,5 Jahre "Ausbremsung" meines Lebens durch einen Krebs samt Plattmachung per Therapie von ihm?
So sehe ich das nicht.

Sondern viel mehr als einen Gewinn an Einsichten, Erkenntnissen und der Wertschätzung des Lebens.
Sicher kann man einen Krebs im Leben auch ganz gut - wenn nicht sogar am besten - weglassen.

Andererseits kann er durchaus das Bewußtsein dessen, was in unserem Leben wirklich wichtig ist, "schärfen".
Ganz abgesehen von dem Glück, wenn man ihn überlebt hat.


Liebe Grüße
lotol
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Krieger haben Narben.
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1. Therapie (2016): 6 Zyklen R-CHOP (Standard) => CR
Nach ca. 3 Jahren Rezidiv

2. Therapie (2019/2020): 6 Zyklen Obinutuzumab + Bendamustin => CR
Nach ca. 1 Jahr Rezidiv, räumlich begrenzt in der rechten Achsel

3. Therapie (2021): Bestrahlung
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