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Alt 16.05.2002, 10:56
Gast
 
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Standard Aus Tbc mach karzinom

Hier sitze ich nun und lese alles , was mir unter die Augen kommt.Angefangen hat es letztes Jahr: Omi hatte Krebs(Unterleib).Operation,keine Chemo,neuer Tumor drei Monate später. Im Februar ist Sie friedlich eingeschlafen. Das war hart und vorallem der Gedanke, sie niewieder knuddeln zu können tat sehr weh, aber sie war 80 und ich wusste sie wollte nicht mehr.Jemanden lieb haben , heisst auch loslassen können!
Als es jedoch ein paar Wochen später hieß Mum hat Tuberkulose, war es ein Schlag.Als die Medikamente nicht wirkten kam sie ins Krankenhaus.Ich konnte erst wieder richtig denken, nachdem ich die 800 km bis zu ihr hinter mir hatte. 3 Tage später der Befund der Bronchoscopie: Adenokarzinom ,ein grosses Loch in der Lunge mit Eiter gefüllt und Tumorgewege drumherum.Ist das normal?Ein Loch?
Nun war die Frage , was tun?Die Ärzte: Wollen Sie sich operieren lassen oder nicht?? Ohne Behandlung hätte sie noch ca. 7 bis 9 Monate.
Wir wollten zunächst wissen,was man machen kann, ob es Metastasen gibt ect...
Es gab eine gaaanz kleine im Hirn, die könne man gut bestrahlen, kein Problem. Erst mal die Lunge. Durch das hin und her Geschicke von einem Spezialisten zum anderen zogen sich die einzelnen Untersuchungen(Unterleib,Wirbelsäule ect...) über Wochen. Dann plötzlich Kopfschmerzen, sofort CT.Metastase im Kopf von Stecknadelkopfgrösse auf 6cm + Ödem.Operation.Tja und nun schleppt sich wieder alles hin.Sollte jetzt nicht schnell etwas gemacht werden gegen den Haupttumor in der Lunge?Jetzt gehen die Untersuchungen wieder los, die Kommunikation zwischen den verschiedenen Spezialisten scheint recht schleppend zu sein, jeder siht nur einen Teil des Körpers und niemals meine Mum als Mensch!!!Darüber bin ich besonders wütend.Niemand hat einen Überblick und alles zögert sich unnötig heraus. Mum hatte beschlossen dass der Haupttumor raus sollte.Da kam das Hirn dazwischen.Nun erzählt man uns Sachen wie:Vielleicht kann man das garnicht operieren, das müssen wir erst noch sehen, fangen sie aber mal schon mit der Ganzkopfbestrahlung an!
Chemotherapie lehnt meine Mum ganz ab.Mein Opa ist an Lungenkrebs gestorben, meine Mutter war bis zum Schluss bei ihm , und kann sich noch sehr gut an die Qualen erinnern, die er durstehen musste(erfolglos).Davor hat sie Angst.Auch muntert die Tatsache, dass sie gerade ihre eigene Mutter bis zur lettzten Sekunde begleitet hat, sie nicht gerade auf.Was kann ich tun , ausser da sein?
Ich muss auch zwischen durch wieder nach Hause zu meiner kleinen Familie, denn meine Tochter braucht mich auch.Ich bin ziemlich durch den Wind und denke ich bin im falschen Film.Ich stehe neben mir und bin erstaunt wie "cool" ich damit eigentlich umgehe, sollange ich hier bin. Sobald ich wieder weit weg bin, breche ich zusammen.
welch ein Roman...Aber es tut eben gut darüber zu reden. Danke fürs "Zulesen!"
Que la force soit avec vous tous!
Sasa[email]sacai@mail.com