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Alt 12.06.2017, 22:00
Flisiklaus Flisiklaus ist offline
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Beiträge: 124
Standard AW: Bauchfellkrebs

Ein freundliches Hallo an alle Mitlesenden,

bei mir gibt es zum Glück nichts "Neues" zu berichten

Halt, doch: Am 13.06.2007 hat man bei mir den Krebs festgestellt und mir noch ein halbes bis ein Jahr an Lebenszeit in Aussicht gestellt

Doch so leicht habe ich es Gevatter Tod nicht gemacht.
10 Jahre konnte ich bisher mein Leben verlängern - und das mit einer guten Lebensqualität. Ja gut, sechs nicht einfache Operationen liegen hinter mir - aber ich habe mich immer wieder aufgerappelt.

Im Folgenden zitiere ich mich mal selbst (mein erster Beitrag hier im Forum vom 26.01.2008):
Zitat:
Zitat von Flisiklaus Beitrag anzeigen
Hi Leute,
für mich kam die Nachricht "Krebs im Bauchraum" und an der "Bauchdecke" kurz vor meinem Geburtstag auch völlig überraschend. Ich war zu allen Vorsorgeuntersuchungen - hat aber alles nichts genutzt. Wie sich dann rausstellte war der Primärtumor im Blinddarm. Meine Bauchdecke sah aus wie ein Streuselkuchen, Puckser an der Gallenblase und der Leber. Am Anfang haben die Ereignisse mich überrollt. Ich war zu einer Beratung bei einem, nach heutiger Sicht, auf dem medizinischen Gebiet nicht mehr auf der Höhe der Zeit befindlichen Professor (Chirurg), der nicht mal nach dem Primärtumor suchen wollte - Seine Empfehlung: Sofort Chemo, ohne Operation. Ich hatte so ein Gefühl und habe mir den Blinddarm entfernen lassen - Volltreffer. Bei der Gelegenheit wurde mir gleich der Darm um 80 cm verkürzt und das Netz von der Bauchdecke abgekratzt. Anschließend Chemo -war nur furchtbar. Dann ist meine Familie auf die Sugarbaker-Methode aufmerksam geworden. Und siehe da, in Berlin-Buch wird nach dieser Methode seit mehreren Jahren erfolgreich operiert.
Am 19.09.2007 habe ich mich dann dort unters Messer gelegt (9 Stunden OP) und 6 Tage später die HIPEC-Behandlung. Es war schwer und ist es auch noch heute. Aber jeden Monat geht es mir besser. Letzte Woche war ich zur ersten Nachuntersuchung mittels CT - habe aber noch keine Ergebnisse.

Meine Erfahrung:
1. Nach der Diagnose erst mal die Fassung wiederfinden - braucht ein paar Tage
2. gezielt nach Hilfe suchen - wichtig: traue nur dir selber; mehrere Meinungen von Ärzten einholen
3. verliere keine Zeit - innerhalb eines Monats sollte die dann ausgesuchte Behandlung beginnen - der Krebs wartet nicht, er zerstört jeden Tag ein Stück von dir!
4. gehe optimistisch heran und seit mutig - nicht selbst aufgeben, auch wenn es schwer fällt.
5. traut euch, andere um Hilfe zu bitten.
Die oben aufgeführten Punkte habe ich in den letzten Jahren konsequent umgesetzt und natürlich auch ein wenig Glück gehabt. Und ich habe damals meinen Beitrag wie folgt beendet:

Zitat:
Zitat von Flisiklaus Beitrag anzeigen
Mir ist bewusst, dass ich es noch nicht geschafft habe, aber ich habe auf alle Fälle Zeit gewonnen. Zeit in der die Forschung auf diesem Gebiet und die Behandlungsmethoden weiter ist als heute und neue Möglichkeiten offerieren.
Nur Mut
In diesem Sinne grüße ich hier alle im Forum, wünsche euch beste Gesundheit und viel Kraft

Klaus aus Berlin
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Der Krebs kann nie der Gewinner sein, denn wer heimlich mit Vorsprung startet erhält keinen anerkannten Sieg.

Geändert von gitti2002 (13.06.2017 um 00:40 Uhr)
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