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Alt 26.05.2006, 21:07
Michael_D Michael_D ist offline
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Standard AW: Hirnmetastasen palliativ bestrahlen

Iris und Aspetta,

Gottseidank sind wir bisher von Hirnmetastasen verschont geblieben, so daß ich nur das wiedergeben kann, was ich über diese Krankheit gelernt habe.

Beim kleinzelligen Lungenkrebs wird eigentlich IMMER der Kopf bestrahlt, auch dann, wenn sich noch nicht einmal Hirnmetastasen manifestiert haben.

Es ist ja gerade der Sinn und Zweck der palliativen Schädel-Bestrahlung, die Symptome der Metastasen zu lindern. Bestrahlung des Schädels hat - nach meinen Informationen! - keine akuten Nebenwirkungen; vielmehr bessern sich folgende Symptomatiken: (Quelle: Manual Tumoren der Lunge und des Mediastinums, München 2006)

Eine Besserung der neurologischen Funktion ist mit der Bestrahlung in 60–70% möglich, eine komplette Remission tritt bei Kopfschmerzen
in 50–70%, bei Paresen in 30–40% und bei generalisiertem Krampfanfall in 65–90% auf.



Von besonders schweren, akuten Nebenwirkungen steht dort nichts. Ich habe gerade noch mal bei den Interdisziplinären Leitlinie der Deutschen Krebsgesellschaft nachgelesen: dort steht auch, daß beim Kleinzeller IMMER bestrahlt werden soll, dies gilt natürlich insbesondere bei bereits manifestierten Metastasen. (http://www.uni-duesseldorf.de/awmf/)

Aber grundsätzlich hast Du natürlich recht, Irist: es ist immer abzuwägen, wieviel an Therapie man einem Schwerstkranken noch zumuten will. Da kommt es immer auf den Einzelfall an.

Gruß,
Michael
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