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Alt 18.03.2011, 13:51
Andi Frenzel Andi Frenzel ist offline
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Standard AW: Psychische Probleme nach Hodenkrebs

Hallo Mümmelmann,

was du erlebst, ist nicht ungewöhnlich. Mein erstes Jahr nach Behandlungsende war die Hölle: Rezidivängste vor jeder Nachsorge, die anfangs im 6-Wochen-Rhythmus stattfand, ließen mich kaum noch zur Ruhe kommen, Panik, Hypochondrie im Bezug auf jedes Zipperlein und so fort, also gewissermaßen das ganze Programm.
Man kann das aussitzen, mit der Zeit wird es weniger. Das ist aber nicht besonders schlau, weil durch diese psychischen Ausuferungen jede Menge wertvolle Lebenszeit und -energie verschwendet wird. Außerdem geht man seinem sozialen Umfeld ziemlich auf die Nerven. Und das ist es nicht wert.

Ich würde dir empfehlen, die Hilfe eines Therapeuten in Anspruch zu nehmen. Ich hatte auch einige Sitzungen, war anfangs skeptisch, habe dann aber gemerkt, dass es was bringt. Ein Therapeut wird keine Wunder bewirken, aber er kann dir helfen, die Dinge kopfmäßig neu zu sortieren und andere Perspektiven auf die eigene Situation zu entwickeln. Eine Krebsdiagnose ist immer ein Hammer, mancher steckt das besser weg und mancher schlechter. Psychoonkologie wird hierzulande immernoch viel zu stiefmütterlich behandelt. Dabei müsste es eigentlich Teil der Therapie sein.

Muskelzuckungen können übrigens durch Magnesiummangel hervorgerufen werden. Ich habe beispielsweise einen erhöhten Magnesiumbedarf seit der Chemotherapie und neige zu Wadenkrämpfen etc. Magnesiumtabletten helfen.

Viele Grüße
Andi
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