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Alt 19.06.2002, 17:27
Gast
 
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Standard Woher nehmt Ihr die Kraft für den Betroffenen?

Hallo Ihr,
erst mal kurz zu Deinem Beitrag,Wolfgang,er entspricht voll meiner Meinung.Zum Thema " Kraft für den Angehörigen":Was bedeutet den "Kraft für jemanden haben" für Euch?
Ich habe mir diese Frage,ob ich für meinen "Betroffenen" genug Kraft habe, eigentlich nie so gestellt.Mir war es eigentlich nur wichtig,dass ER die Kraft hat oder bekommt die er braucht. ( das hört sich auch wieder blöd an,kanns aber momentan nicht anders ausdrücken.. ) Ich habe mir eigentlich weniger Sorgen um mich gemacht,denn in diesem Moment war ich zweitrangig.Und wenn mit " Kraft haben" gemeint ist,dass ich für ihn da bin,dass ich versuche ihn zu verstehen,das ich ihm helfe wo und wie ich nur kann,dass ich alles menschenmögliche tue was ihm wenigstens ein kleines Stückchen Freude bringt,dass wenn er traurig ist,darf er traurig sein,dass wir trotzdem noch " normal" miteinander umgehen und dass ich ihn,sein Handeln und seine Aussagen einfach akzeptiere ( auch wenn das oft schwierig ist,da sich der Mensch in so einer Situation halt schon verändert und man eben nur "Zuschauer" ist ),dann war das eigentlich alles mehr oder weniger selbstverständlich.Ich habe da nicht nach Kraft für mich gesucht,die war einfach da.Aber klar,wie Wolfgang schon gesagt hatte,es kommt auf jeden Einzelnen an,denn jeder ist anders.Es kommt auch darauf an,ob sich ein Angehöriger "vor" den Betroffenen setzt,d.h.,er möchte sich in den Vordergrund setzen ( " ach gehts mir heute wieder schlecht,vor lauter Sorgen habe ich kein Auge zugetan",ein Beispiel,alles schon erlebt),oder ob für ihn wirklich der Betroffene wichtig ist.Über mich habe ich da eigentlich wenig mit Freunden gesprochen,da für mich eben nur der Partner im Vordergrund stand.Die Frage nach Gott ist auch so ein Thema.Ich hatte vor einigen Tagen eine heiße Diskussion mit jemandem,der vor ca. 1 Jahr zum "totalen" christlichen Glauben übergetreten ist.Auf die Frage nach dem Sinn habe ich dann als Antwort bekommen:"Dem Betroffenen" geht es in der "anderen Welt" besser,er hat dort ein besseres Leben." Hm.. sollte das evtl. nicht jeder selbst entscheiden können,oder wie sage ich z.B. einem Kind,dass es da wo es "danach" hinkommt besser für ihn ist,dass es erst mal lange Zeit Schmerzen aushalten muß,aber das ist schon Okey ?Ich weiß nicht,soll jeder für sich entscheiden...
Ich wünsche Euch auf jeden Fall DIE Kraft,die Ihr braucht...
Gruß ,Valle
VWeidle@t-online.de
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