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Alt 24.01.2002, 18:33
Gast
 
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Standard hilflosigkeit...

Hallo, Anne,
ich kann verstehen, wie schlimm das für Dich ist. Als ich 12 war, erkrankte meine Mutter an Gebärmutterkrebs und hatte eine Totaloperation, nach der es ihr sehr lange schlecht ging, weil sie außerdem herzkrank war. Vor 15 Jahren kam dann nach einem Unfall, bei dem sie ihr linkes Bein verloren hatte, noch im Krankenhaus die Diagnose "Darmkrebs". Sie hat einen langen, schweren Kampf geführt und vor lauter Liebe zu uns auch immer versucht, Alles von uns fernzuhalten. Das ging natürlich nur bis zu einem gewissen Punkt. Jetzt bin ich selbst betroffen (Lungenkrebs) und rede immer mit meinen Kindern, habe ihnen auch gesagt, daß, wenn sie Ängste haben und sich sorgen, sie auf jeden Fall immer mit mir reden müssen und sich keine Gedanken darüber machen dürfen, ob mich das belastet. So handhaben wir das auch, und das tut uns allen gut.
Vielleicht kannst Du versuchen, Deiner Mutter zu erklären, daß es Dir nicht hilft, im Gegenteil, wenn sie Informationen von Dir fernhält. Man kann sich gegenseitig so viel Kraft und Trost spenden und in Tiefphasen auch wieder aufbauen, wenn man redet. Sie war während Deiner Krankheit ja aúch immer für Dich da. Das gleiche Recht sollte sie Dir jetzt nicht absprechen. Ich hoffe sehr, daß ihr gemeinsam einen Weg findet.
Ich wünsche Dir alle Kraft der Welt, daß Du beides, Deine Krankheit und die Krankheit Deiner Mutter, verarbeiten kannst und daß ihr beide es gemeinsam schafft, gesund zu werden.
Welche Therapie nimmt man denn bei Deiner Mutter jetzt in Angriff? Verliert beide eure Zuversicht nicht und gebt nicht auf. Alles Liebe. Kathi
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