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Alt 06.02.2015, 18:53
Julchen68 Julchen68 ist offline
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Standard AW: Nicht traurig sein, sondern dankbar, daß ich gehabt habe

Hallo Carolin,

auch von mir mein herzlichstes Beileid.

Ich fühle nach, was Du gerade durchlebst....

Vor knapp 3 Jahren ist mein Vater nach langem Kampf an Plasmozytom verstorben. Bis zur letzten Sekunde haben meine Mutter und ich ihn am Krankenbett begleitet und auch mein Bruder, der berufstätig ist, war stets da.

Obwohl uns eigentlich klar war, irgendwann kommt die Stunde wo wir Abschied nehmen müssen, war es dann doch unerträglich für mich.

Ich fand dann einen Spruch, der mir sehr geholfen hat:

Ich bin in das Zimmer nebenan gegangen.
Das, was ich für Euch war, bin immer noch.
Gebt mir den Namen, den Ihr mir gegeben habt.
Sprecht mit mir, wie Ihr es immer getan habt.
Seid nicht feierlich oder traurig,
lacht weiter über das, worüber wir gemeinsam gelacht haben,
lacht und denkt an mich.
Warum soll ich nicht mehr in Euren Gedanken sein,
nur weil ich nicht mehr in Eurem Blickfeld bin?
Ich bin nicht weit weg.
Ich bin nur auf der anderen Seite des Weges.

(Charles Peguy)

Diesen Spruch fand ich so passend... immer, wenn ich meine Mutter besuche habe ich das Gefühl, mein Vater ist nur nebenan in seinem Arbeitszimmer.
Wir zünden bei Tisch eine Kerze an (so wie es mein Vater immer gefiel); unser Blick schweift auf sein Bild, das an der Wand hängt und wir lachen mit ihm.

Der geliebte Mensch kommt leider nicht wieder. Aber die Gedanken, Erinnerungen und Gefühle an diesen Menschen kann uns niemand nehmen.

Ich wünsche Dir und Deinen Kindern viel Kraft in dieser Zeit.

Lieben Gruß,
Anja
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