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Alt 18.03.2012, 12:32
Tati P. Tati P. ist offline
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Standard Schmerzende, gefühllose Hände nach TAC Chemo?

Meine letzte Chemo war am 27.12.11, also vor gut 2,5 Monaten.
Während der Chemo hatte ich immer ein leichtes Kribbeln und Taubheitsgefühl in den Fingerspitzen, welches in den Tagen vor der nächsten Chemogabe immer fast weg war.
Ab ca. Mitte der Chemo fingen nachts meine Arme und Hände an komplett taub zu werden, ähnlich als würden sie einschlafen.
Sobald ich auf der Bettkante saß und die Arme hängen lassen konnte, verschwand das Gefühl.

Jetzt, gut 2 Monate nach der Chemo schlafen die Arme und Hände nicht nur ein, sondern schmerzen auch sehr stark und sind komplett steif.
Wenn ich nachts aufstehe um mir ein Glas Wasser zu holen, kann ich das Glas nicht halten und auch die Flasche nicht aufschrauben, überhaupt eine Faust machen ist nicht möglich.

Tagsüber geht es besser. Die Finger sind immernoch steif, aber schmerzen nicht mehr so wie nachts. Sobald Bewegung rein kommt, wird es besser.
Feinmotorische Dinge wie Flaschen aufschrauben, einen Stift halten und schreiben, Katzenfutterschälchen aufmachen und so weiter kann ich aber überhaupt nicht mehr machen. Oder einen Kajalstift zum Schminken kann ich nicht halten, geschweigedenn kontrolliert führen.

Besonders aber die Schmerzen nachts belasten mich sehr.
Medikamente habe ich deswegen bisher von leichten bis starken Schmerzmitteln und diversen Neuroleptika schon sehr viel bekommen, aber nichts wirkt. Nichtmal für 5 Minuten. Gar nicht.
Von den Neuroleptika wurde ich so benommen, wie im Vollrausch, die Schmerzen sind mir egal, aber sie sind weiterhin da! So konnte ich meinem Alltag nicht nachgehen. Ich lag nur noch wie dauer stoned rum, konnte weder arbeiten, noch Autofahren, nichtmal dem Haushalt nachgehen. Das geht so nicht.

Von meinem Hausarzt habe ich jetzt ein Opiat verschrieben bekommen und bin seit Freitag erstmals wieder Schmerz- und fast Beschwerdefrei, aber das kann's doch nicht sein. Das behebt doch nicht die Ursache.


Nun ist die TAC Chemo ja eigentlich keine Chemo, die die Nerven schädigt (so sagte man mir zumindest).
Meine Ärzte sind ratlos.
Onkologin, Strahlenärztin, Neurologe, keiner mag mehr was machen. Ich habe das Gefühl es wird wahllos rumgedoktort.
Bei einer Osteopathin bin ich derzeit noch in Behandlung, die bekommt die Beschwerden zumindest für Stunden bis zu einem Tag in den Griff. Das sagt mir doch, dass es keine Nervenschädigung ist, oder? Sonst würde die gute Frau mit etwas rumdrücken und ziehen doch keinen Soforteffekt erzielen, oder?

Ich war nach der Chemo schon komplett beschwerdefrei und jetzt sowas. Meine Lebensqualität ist noch viel mehr beeinträchtigt, als während der gesamten Chemo. Ich dreh noch durch .

Hat von Euch vielleicht irgendjemand ähnliche Beschwerden oder Erfahrungen? Auch die, die eine andere Chemotherapie erhalten haben. Wenn ihr davon was kennt, bitte schreibt mir Eure Erfahrungen, ich kann jede Idee gebrauchen.

Liebe Grüße
Tati

PS: Seit ein paar Tagen tritt das Kribbeln auch zeitweise am linken Fuß auf. Nun habe ich natürlich Angst, dass sich das Problem ausweitet und mir auch bald die Füße so schmerzen. Das kann doch nicht jetzt noch von der Chemo kommen...
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