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Alt 20.06.2014, 21:49
Betty86 Betty86 ist offline
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Standard AW: Meine Mutter hat Brustkrebs

Ich habe jetzt einige Wochen hier nur still mitgelesen und dachte es ist an der Zeit euch ein kleines Update zu geben.

Meine Mama wurde mittlerweilen operiert. Die linke Brust wurde entfernt und es wurden einige Lymphknoten entfernt. Die OP verlief sehr gut und sie durfte nach 4 Tagen schon wieder nach Hause. Natürlich waren wir alle sehr erleichtert, sie hat die OP ganz gut weggesteckt.

Am 16. Juni hatte sie einen Termin zum Port-a-cath setzen und für die erste Chemo. Nächsten Tag wäre sie dann wieder entlassen worden. Da aber bereits früher ein Termin frei wurde, hat das KH sie angerufen, ob sie nicht schon von 12. auf 13. Juni kommen möchte, dann hätte sie das ganze zum Wochenende schon hinter sich. Ich hab sie also am 12. morgens auf dem Weg zur Arbeit ins KH gebracht, da hat sie dann den ganzen Tag gewartet und der Eingriff wurde immer wieder verschoben. Am 13. ging dann so ziemlich alles schief... der Arzt (lt. den Schwestern der erfahrenste auf dem Gebiet) hat das Teil einfach nicht platzieren können und hat lt. meiner Mutter die ganze Zeit nur rumgeflucht. Die Assistentin meinte dann noch zu meiner Mutter: "Also wenn der Hr. Dr. XY das nicht schafft, dann schaffts keiner!" - Als meine Mutter dann über stechende Schmerzen im Rückenbereich klagte hat man sie nur komisch angeschaut und gefragt: "Warum tut Ihnen jetzt der Rücken weh?". Nach 40 Minuten wurde dann der Eingriff abgebrochen, weil der Kreislauf nicht mehr mitgespielt hat. Ihr war schwindelig und schlecht und die Schmerzen wurden immer schlimmer. Ich muss dazu sagen, dass meine Mutter nicht wehleidig ist - wenn sie sagt, dass sie Schmerzen hat und es kaum mehr auszuhalten ist, dann muss das wirklich schon sehr weh tun. Dann hat man sie zum Lungenröntgen gebracht, da haben sie aber nix gesehen. 2 Stunden später kam dann die Oberärztin und hat gefragt was denn passiert sei, warum der Eingriff abgebrochen wurde. Meine Mutter hat ihr dann von den Schmerzen erzählt und dass sie nicht mehr atmen kann, ohne diesen stechenden Schmerz zu spüren. Also nochmal zum Lungenröntgen und dann hat man endlich gesehen, dass der Arzt die Lunge angestochen hat. Sie hat dann einen Schlauch in die Lunge bekommen und wurde vertröstet, dass das in 1 oder 2 Tagen schon wieder OK sein wird.

Chemo wurde verschoben, da man warten wollte bis die Lunge wieder OK ist... Samstag, Sonntag und Montag wurde ihr jeden Tag ein Kontrastmittel in den Schlauch gespritzt und geröngt. Nur leider hat man jedes mal "vergessen" den Schlauch - nachdem das Kontrastmittel verabreicht wurde - zu spülen. Also hat sich der Schlauch verklebt und am Montag ist die Lunge erneut zusammengefallen.... Meine Mutter war nervlich schon am Ende und hat dann auch mit einer Psychologin gesprochen. Sie hatte Angst, dass es beim 2. Anlauf den Port-a-cath zu setzen wieder zu Komplikationen kommt. Vor allem weil der Arzt ja anscheinend "der erfahrenste" war... dann hat man ihr eine Pumpe an den Schlauch gehängt, also lag sie 2 Tage nur im Bett und durfte nicht aufstehen.

Am Dienstag wurde ihr die 1. Chemo dann über die Venen verabreicht und sie hat sich nun dazu entschlossen, sich keinen Port-a-Cath setzen zu lassen. Sie hat zu große Angst davor. Nach der Chemo ging es ihr nichtmal so schlecht. Etwas Übelkeit, aber sonst hatte sie keinerlei Beschwerden.

Hat denn jemand von euch/euren Angehörigen Erfahrung damit gemacht, dass die Chemo ohne Port-a-Cath verabreicht wurde? Die Ärzte raten ihr alle davon ab, da die Venen dadurch auf ewig geschädigt werden (können). Aber meine Mutter ist davon nicht mehr abzubringen und ich weiß jetzt auch nicht, ob man überhaupt versuchen soll, sie umzustimmen.
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