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Alt 06.03.2008, 13:45
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DelphinHH DelphinHH ist offline
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Standard AW: Partnerschaft/Familie

Zitat:
Zitat von Erika47 Beitrag anzeigen
Aber ich war trotzdem immer auf mich selbst gestellt, wenn es um die Sorgen und Nöte der Kinder ging. Diese Dinge hat er mir nie abgenommen. Er hat mich noch nie aus Tiefs heraus geholt, weil er dieses Wort nicht kennt.Er hat mich auch nie aufgemuntert mit kleinen Aufmerksamkeiten und er hat sich noch nie mit mir meine Sorgen geteilt, sondern, ich nur mit ihm, seine. Im nachhinein weiß ich garnicht mehr, ob er mich überhaupt mal in den Arm genommen hat, wenn ich Sorgen und Nöte hatte.
Liebe Erika,

das hatte ich mir fast gedacht. Die Krankheit verbessert unsere Partnerschaften nicht. Dinge, die vorher nicht geklappt haben, ändern sich auch nach der Diagnose nicht zwangsläufig. Die Krankheit wirkt eher wie ein Vergrößerungsglas und deckt zu allem Überfluss auch noch alle Defizite, die wir vielleicht viele Jahre lang ordentlich zugedeckt oder einfach ignoriert haben, umso mehr auf.

Ich verstehe, dass Du gerade jetzt viel mehr von Deinem Mann erwartest. Vielleicht weiß er das gar nicht. Ich weiß – sollte er aber. Aber das funktioniert oft nicht. Gedankenlesen. Ich denke auch immer "das MUSS er doch merken/wissen/sehen"... Tut er nicht... (na ja, in meinem Fall immer öfter - jahrelanges Training mit erwartungsvollen Blicken meinerseits haben ihm mittlerweile zu kleinen, hellseherischen Fähigkeiten verholfen).

Und in der Zwischenzeit hilft eben nur, es offen anzusprechen. Ihm zumindest eine Chance zu geben. Wenn auch das nicht funktioniert, melde Dich wieder, dann schimpfen wir alle ordentlich über ihn. Leider hilft Dir das auch nicht viel weiter. Ein "Augen auf bei der Partnerwahl" kommt auch 25 Jahre zu spät. Und ganz sicher hat er auch seine tollen Seiten. Schließlich hast Du ihn Dir ausgesucht, oder?

Tja... Ratschläge... schwierig. Vielleicht diese:
- Du brauchst Deine Kraft nicht zum Ärgern!
- Mach Dein Wohlbefinden nicht von anderen Menschen abhängig

Ich wünsche Dir, dass Dein Mann den Denkanstoss nutzt. Wenn es nicht funktioniert – vielleicht gibt es andere Menschen, gute (neue?) Freunde, die jetzt und genau in dieser Situation einmal einspringen.
Oft kommt von Seiten, von denen man es gar nicht erwartet hätte, Hilfe und Unterstützung. Ich glaube, das haben ganz viele hier so erfahren. Ich hatte glücklicherweise einen Partner, auf den ich mich absolut verlassen konnte. Trotzdem war ich sehr froh über ein paar (wenige) andere Menschen, die sich um mich gesorgt haben und auch mal ein kleines Stückchen Last von meinen und auch den Schultern meines Partners genommen haben.

Ansonsten sind wir - zumindest virtuell – ja auch noch da.

Liebe Grüße
Alexandra
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