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Alt 06.03.2008, 16:48
regba regba ist offline
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Standard AW: Partnerschaft/Familie

Hallo Ihr Lieben,

ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es nicht leicht ist, mit der Diagnose (BET Jan. 06, dann das komplette Programm, AHT) umzugehen. Ich war damals traumatisiert und wusste gar nichts, heute bin ich schlauer, weil ich da durch gegangen bin. Ich muss nun mit den Ängsten leben, ständig besteht Verdacht auf Rezidiv oder gar Metastasen. Ich glaube, dass wird niemals aufhören, so denke ich im Moment.
Aber ich bin auch froh, dass es mich getroffen hat und nicht meine engsten Angehörigen. Mein Mann war doch sehr erschrocken, dass nun auch seine eigene Familie betroffen war, seine Ängste waren groß, mich zu verlieren. Meine beiden Kinder gingen unterschiedlich damit um, mein Sohn, baute gerade sein Abi, war immer sehr besorgt und meine Tochter, damals 17 Jahre alt, versuchte es zu verdrängen und versuchte ständig cool aufzutreten, a
auch eine Art Sensibilität.
Daran sieht man, wie schwierig es ist, mit dieser Diagnose Krebs konfrontiert zu werden und wie hilfslos man dabei ist mit dieser umzugehen, ohne jemanden zu verletzen. Diese Hilflosigkeit führt oft zu Verzweifelungstaten, die ein anderer kaum nachvollziehen kann.
Meine Cousine starb im letzten Herbst an BK. Wir standen immer im regen Kontakt, denn wir waren ja 2 Betroffene. Als es ihr immer schlechter ging und sie die letzten 3 Monate zum Pflegefall wurde, schirmten ihr Mann und ihre Eltern sie ab. Kein weiterer bekam noch etwas zu hören, geschweige, wurde zu ihr gelassen. Selbst als sie endlich gehen durfte, wurden wir nicht informiert. Ich war wütend und machtlos zugleich. Heute versuche ich zu verstehen, dass es wohl eher ein Selbstschutz für die nächsten Angehörigen war.
Ich wünsche mir dringends, dass meine Familie von schweren Erkrankungen verschont bleiben könnte. Ich würde es kaum verkraften, mit dieser anderen Angst zu leben.

L.G.
Regine
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