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Alt 01.01.2006, 20:32
Bernd1 Bernd1 ist offline
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Standard AW: ist Krebs ansteckend, oder warum.......

Hallo Achim,

deine Wut über das Verhalten Anderer hat mich sehr betroffen gemacht. Sie ist so deutlich nachzuvollziehen.
Ich bin jetzt, nach meiner Krebsgeschichte mit Freunden zusammen, die vor meiner Krankheit sehr unauffällig mir gegenüber waren, umgekehrt genauso.

Zu viele hatten einfach Angst mich anzusprechen. Nicht Angst vor Ansteckung. Aber vor was dann? Die Antwort finde ich in mir selbst, wenn ich mir vorstelle wie es war, wenn ich vor meiner Krankheit an Krebs erkrankte Bekannte ansprechen wollte. Einfach war dies nicht. Was sich durch die eigene Betroffenheit geändert hat.

Was auffällig bis heute ist, ist mein Erlebnis, dass nicht ich als Kranker getröstet wurde, sondern meistens ich trösten und beruhigen musste. Nach dem Motto: "Nun macht Euch man keine Sorgen, ich schaffe es schon" Die Tränen meiner Angehörigen habe ich getrocknet.

Weil man mir die Krankheit nicht ansehen konnte, meinten meine Kollegen: "Na siehst Du, Du hattest wohl gar keinen Krebs" und schon konnten sie sich wieder mit mir unterhalten. Meinen Krebs zu benennen? Nein, da traute ich mich nicht, also liess ich sie in Ihrem Glauben.

Du siehst, lieber Achim, jeder Krebskranke hat seine Geschichte mit den Kontakten der Mitmenschen. Ich wünsche Euch, dass Ihr noch liebe Begleiter entdecken könnt.

Gruss von Bernd
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