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Alt 15.05.2011, 22:56
mh79 mh79 ist offline
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Standard AW: Aderhautmelanom

Hallo Ihr Lieben!
Seit fast 1,5 Jahren lese ich hier nun schon als leiser Beobachter, aber heute hatte ich irgendwie das Gefühl, dass sich etwas ändern muss. Ich möchte Euch heute meine Geschichte erzählen.
Meine Mutter hatte Ende 2009 mit damals 64 ein ADHM. Prominenz 6 mm, keine Ziliarkörperbeteiligung, sehr nah am Sehnerv. Sie wurde im Oktober in Leipzig mit einem Applikator bestrahlt, was auch soweit OK verlief. Die typischen Augenpobleme im Nachhinein traten bei Ihr genauso ein, wie bei allen anderen auch.
Die 4 Monatigen Kontrollen in Leipzig verliefen nach Plan. Es hätte besser sein können, aber die Ärzte dort waren stets optimistisch.
Zusätzlich ging sie alle 3 Monate zur Sono bei Ihrerer Onkologin, zusätzlich hat sie halbjährlich CT und MRT vom Abdomen angesetzt. Einmal jährlich Torax-Röntgen.
Die letzte reguläre Sono war im Februar, auch die Blutwerte waren super.
Doch eine Woche vor Ostern ging das Drama los. Zunächst unklare Oberbauchschmerzen. An Ostersonntag hatte unser erfahrene Gastroenterologe zufällig Dienst. Er machte Ultraschall und gleich noch eine Magenspiegelung. Sono ohne Befund. Galle OK, Bauchspeicheldrüse OK, Leber OK. Bei der Magenspiegelung zeigte sich eine kleine Magenschleimhautentzündung. Im Blutbild waren allerdings starke Entzündungswerte zu finden. Er verordnete diverse Medikamente, mit denen es auch in den nächsten Tagen besser wurde. Doch vor einer Woche verschlechterte sich der Zustand meiner Mutter rapide. Null Appetit, Gewichtsverlust, Oberbauchschmerzen, extreme Müdigkeit und Schwindel. Am Montag dann wieder zu Ihrer Onkologin. Erneut Sono gemacht und dann die Nachricht, die keiner hören will: Da ist irgendwas.... Der linke Leberlappen war so stark vergrößert, dass sie aber kaum sehen konnte, was da ist. Zunächst Annahme Leberabzess. Antibiotikum Angesetzt. Dienstg die Blutwerte: Die Entzündungswerte noch stärker als schon zu Ostern. Donnerstag MRT: Unklare Diagnose: der Radiologe weiss nicht, was da ist. Er kann es nicht definieren. Irgendwie ging es ihr ab Montag besser, dass zunächst die Annahme eines Leberabzesses bestätigt wurde. Fieber gesunken, Schmerzen weniger. Dann am Samstag der Schock. Mein Vater rief mich an, ich möge sofort kommen. Was ich sah, war nicht mehr meine Mutter, sondern ein armes von Schmerzen geplagtes Häufchen Unglück. Umgehende Einweisung in die Uni-Klinik Magdeburg. Bin keinen Millimeter von Ihr gewichen. Nach 6h Untersuchung und diversen Arztmeinungen: Lebermetastasen!! (O-Ton des Radiologen: "Ja ja, das Aderhautmelanom ist besonders tückisch...." Äußerst beruhigend) Nun also doch. Wir wissen alle nicht mehr weiter. Mein Bruder ist sofort gekommen, auch wenn er 400km weit weg wohnt. War heute bei Ihr, sie hängt am Schmerztropf. Es geht ihr soweit ganz gut. Morgen soll noch CT gemacht werden. Mal schauen. Ausserdem muss abgeklärt werden, warum die Entzündungwerte so hoch sind. Alle Ärzte meineten, das hat nichts mit den Metastasen zu tun. Alles sehr sehr merkürdig. Die Schwellung der Leber hat auch die Schmerzen verursacht, weniger die Metastasen. Sie sind zu klein, um solche Schmerzen hervorzurufen.
Ich will hier niemandem Angst machen, aber ich musste das alles mal loswerden. Fühl mich grad so unendlich hilflos.
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