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Alt 22.12.2003, 21:03
Tamara Wiedmann
Gast
 
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Standard Alle mal herhören: die Hoffnung nicht aufgeben!

Hallo Nicole!

Schön zu hören, daß es Deiner Mutter gut geht.
Sag Ihr liebe Grüße von mir, und sie soll sich nicht verrückt machen wegen der Chemo. Es gibt viele gute Arzneien, die die Nebenwirkungen bis auf 0 runterdrücken. Mein Vater hat gar nicht viel (meistens gar nix) gebraucht- und er hat nach dem 1. Zyklus mit 7 Gaben Gemcitabine noch alle Haare.

Die Angst und Mutlosigkeit solltest Du ihr trotzdem zugestehen. Sind wir mal ehrlich, wir kennen alle die Gruselgeschichten, die sich um die Chemotherapie ranken.
Nicht alles davon ist wahr.
Ist doch nur verständlich, daß sie Angst hat- hatte mein Vater auch. Seit er gemerkt hat, daß das gar nicht so schlimm ist, ist das für ihn, wie einmal wöchentlich Blutabnehmen.
Und er lebt sehr gut damit, wie Du vielleicht gelesen hast.
In unserer Familie hat es ca. 4 Wochen gedauert, bis wir von unserer Einstellung "Todesurteil binnen eines halben Jahres" zu "jetzt machen wir´s uns alle miteinander ganz schön- die nächsten 10 Jahre!" übergewechselt haben.
Ihr braucht alle erst einmal etwas Zeit, um Euch überhaupt mal zu orientieren, wo Ihr im Leben gerade steht.
Das dauert, gebt Euch selbst die Zeit.
Man lernt wirklich, damit zu leben.
Man denkt nur in etwas kürzeren zeitlichen Abständen, also nicht mehr " in 2 Jahren haben wir das Haus abbezahlt" sondern eher "nächsten Monat fahren wir in Urlaub".

Lasst Euch Zeit, redet miteinander, nehmt einander die Angst.
Liebt einander.
Und denk daran, jeder darf in Deiner Familie und zu jedem Zeitpunkt einmal schwach sein.
Auf Dauer immer stark sein zu müssen, schwächt auch!

Viiiiiieeeeeeelllll Zeit wünscht Dir und Deiner Familie

Tamara
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