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Alt 14.10.2006, 21:25
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Kerstin22 Kerstin22 ist offline
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Standard AW: Hilflose Lehrerin

Hallo Lea!
Ich schreibe irgendwie aus zwei persönlichen Erfahrungen. Ich werde wohl am Montag meine letzte ambulante Chemotherapie bekommen, aber ich war vor noch nicht vielen Jahren eine körperlich gesunde Schülerin, die unter Depressionen litt. In dieser Zeit habe ich oft meine Lehrer überstrapaziert und um ihre Aufmerksamnkeit gebuhlt. Nachdem ich diese Phase überstanden habe, würde ich sagen, dass es mir am besten ging, wenn ich aufmerksame Lehrer hatte, die mir zuhörten, bei denen ich merkte, dass sie sich wirklich für mich interessierten, aber ich brauchte auch klare Grenzen. Klare Regeln verhindern schmerzhafte Enttäuschungen. Nach deinen Beschreibungen würde ich denken, dass hinter diesem auch zwischenzeitlich abweisenden Verhalten ein emotionales Defizit steht, das über Umwege formuliert wird. Durch das Durchstehen der Krankheit wurde die wichtige Phase der Entwicklung von einem sozialem System in ihrer jugendlichen Umwelt gestört.
Sei für sie da und erwarte keine schnellen Verbesserungen.
Meine Hochachtung für deinen Einsatz. Vielleicht hilfst du ihr mehr als du vermutest.
Viel Glück
Kerstin
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Morbus Hodgkin, II B mit Riskofaktor, ED 4/06, 8x BEACOPP eskaliert,Bestrahlung, 1. Rezidiv 03/07, 2x Chemo mit DHAP, 20.06.07 SZT; Bestrahlung;Reha, 2. Rezidiv, 18.04.08 allogene SZT, 03.06.08 komplette Remission , 2019: Knoten im Brustkorb, 03/19 ED Peripherer Nerventumor, 6 Zyklen Chemo, Bestrahlung, OP, bestätigte Remission 01/20
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