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Alt 23.09.2014, 14:24
MeraLuna MeraLuna ist offline
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Registriert seit: 28.08.2014
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Standard AW: Selbständig, Krankengeld, KSK und arbeiten

Oh, so viele Antworten! Vielen Dank euch allen!
Adlatus, vielen Dank, dass du dich so ausführlich mit der Problematik auseinandergesetzt hast! Das ist supernett!

Ich antworte leider erst jetzt, da ich nach der letzten Chemo wegen eines Infektes krank im Bett lag...

Also, inzwischen habe ich auch schon einen Anwalt zu dem Thema befragt.
Es ist wohl wirklich so, dass die Krankenkassen einen Unterschied zwischen Angestellten und Selbstständigen machen. – Für mich nicht nachvollziehbar. Aber das ist wohl so und liegt im Ermessensspielraum der jeweiligen Krankenkasse.

Dass ich die ersten sechs Wochen im Krankheitsfall selbst überbrücke, stand für mich nie in Frage. Das ist selbstverständlich so. Es ärgert mich einfach, dass ich dazu falsche Aussagen von der Krankenkasse bekommen habe. Hätte ich Anfang des Jahres bereits gewusst, dass ich, wenn ich auch nur einen Tag arbeite, die nächsten 6 Wochen wieder selbst überbrücken muss, dann hätte ich zwischendurch nicht gearbeitet (Aldatus, da hast du recht. Es ist tatsächlich so, dass ich die Arbeitsunfähigkeit nicht unterbrechen darf. Denn dann muss ich erst wieder 42 Tage am Stück arbeitsunfähig sein, damit ich erneut Anspruch auf Krankengeld habe!).

Durch meine "Arbeitsversuche" musste ich nun ein halbes Jahr selbst finanzieren. Ärgerlich, aber ich habe daraus gelernt mir zukünftig ALLES von meiner Krankenkasse schriftlich geben zu lassen und mich nicht auf telefonische Aussagen zu verlassen.

@TheWitch: Nun ja, die ersten 6 Wochen sind für mich nicht strittig. Aber wieso werde ich als "mein eigener Arbeitgeber" schlechter gestellt als ein normaler Arbeitgeber? Das erschließt sich mir nicht. Im Krankheitsfalle eines Angestellten zahlt der Arbeitgeber so lange Kankengeld bis die genannten 42 Krankheitstage (aufgrund der selben Krankheit erreicht sind). Auch wenn der Arbeitnehmer zwischendurch arbeitet, summieren sich in dem Fall die Krankentage auf. – Zumindest soweit ich das verstanden habe –

Ich hätte vor zehn Jahren auch eine private Krankenversicherung wählen und mir einen entsprechenden Tarif mit Krankengeld aussuchen können. Damit wäre ich seinerzeit preisgünstiger gefahren. ABER: Ich denke, dass ein Solidarprinzip (und dazu zähle ich auch die Krankenkassen) nur funktioniert, wenn ALLe in die gleiche Kasse einzahlen und so die Stärkeren die Schwachen stützen. Nur dann gleicht es sich aus und bleibt gerecht. Also du siehst: Meine Wahl war sehr bewusst FÜR eine gesetztliche Krankenkasse. Dass ich damit teurer und schlechter fahren würde habe ich damals nicht geahnt. Vielleicht habe ich mir aber auch einfach nur eine schlechte Krankenkasse ausgesucht. Ich denke, dass die großen renommierten Krankenkassen besser mit Ihren Kunden/Patienten umgehen und bereitwilliger zahlen.

Meine Krankenkasse nervt mich inzwischen wegen jeden Mini-Betrag und Beleg. Sie prüfen die Fahrtkosten und rufen in meiner Arztpraxis an ob und wann ich dort Termine hatte und wann ich zur Chemo dort war. Das können sie natürlich gern tun, denn bisher hat alles seine Richtigkeit. Eine Fahrtkostenerstattung haben sie abgelehnt. Da hatte mich der Onkologe zu einer Nachbesprechung in die Praxis bestellt. Laut Krankenkasse handelte es sich dabei nicht um eine onkologische Untersuchung sondern nur um ein kurzes Gespräch mit dem Arzt – aha, nee, ist klar...

So, genug vom Thema abgekommen.

Ich danke euch für eure Anregungen, Gedanken, Recherchen und postings!

Es grüßt
MeraLuna
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