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Alt 25.10.2012, 17:17
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Mary-Lou Mary-Lou ist offline
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Standard AW: Man kann sich wohl niemals sicher sein?

Nun, kurz und knapp: wir können uns niemals sicher sein . . .
Am Anfang meiner "Krebskarriere" war ich so naiv, dass ich glaubte, dass nach Abschluss der Therapien alles wieder so sein wird wie vorher und das Thema Krebs sozusagen durch wäre. Später dachte ich, dass nach den magischen fünf Jahren die latente Angst im Nacken endlich aufhören würde. Nein, tut sie nicht . . . die Frage ist stattdessen, wohlgemerkt manches Mal und ganz besonders vor den Untersuchungen, wann erwischt es mich wieder?
Natürlich wacht man nach den ganzen Jahren nicht mehr wie anfangs auf mit dem ersten Gedanken "ich habe Brustkrebs", aber man ist einfach nicht mehr so unbeschwert wie vor der Erkrankung.

Sicher sein, das kann sich niemand - wir nicht und auch nicht die "Anderen". Einer meiner behandelnden Ärzte sagte mal zu mir, ich müsse es mir einfach so vorstellen, dass die Gesunden draussen vor dem Zaun stehen und wir eben hinter dem Zaun. Wir wüssten sozusagen, wo wir hingehören - nur die Gesunden, die können sich da nicht so sicher sein . . .

Und bei aller Unsicherheit findet das Leben trotzdem hier und heute statt und jeder von uns versucht eben das für sich persönlich Beste daraus zu machen - nämlich das Leben zu leben nicht zu vergessen. Und ja, es gibt sie, die schönen Momente und es gibt auch die Momente an denen man in tiefe Löcher fällt. Aber das haben andere, die nicht an Krebst erkranken auch.

Zu meiner Signatur stehende Grüße
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„Die hellen Tage behalte ich, die dunklen gebe ich dem Schicksal zurück“
Zsuzsa Bánk

Geändert von Mary-Lou (25.10.2012 um 17:28 Uhr) Grund: Eränzung
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