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Alt 18.01.2011, 04:18
Alpenveilchen Alpenveilchen ist offline
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Standard AW: Lebenserwartung ohne Therapie?

Liebe Frausauerland,

was für ein Schock für Dich, alles an einem Tag zu erfahren, erst die Diagnose und dann schon vollendete Tatsachen für die Therapie.

Je nach dem wie stark die Metastasen schon ausgeprägt sind, ist ein typischer Zeithorizont, den die Ärzte nennen, 6 Monate ohne Chemotherapie. Jede Chemotherapie, die anschlägt, kann das Leben noch um ca 4-6 Monate verlängern, so dass man bei drei verschiedenen Chemotherapien auf 2 Jahre kommen kann. Über diese rein statistischen Werte gibt es dann, wie wir wissen, alles zwischen Himmel und Erde. Bei manchen wird die Krankheit spät entdeckt und es geht alles sehr schnell, andere haben noch viele Jahre.

So wie ich Dich verstehe, nehme ich an, das Deine Mutter vor allem nicht leiden möchte. Chemotherapien können ja sehr unterschiedlich wirken. Vielleicht gibt es eine Kompromisslösung. Wenn Deine Mutter einen guten Onkologen hat, kann er ihr vielleicht Alternativen anbieten und nicht nur stur die medizinisch beste propagieren. Auch kann man vereinbaren, wie sie während einer Behandlung den Kontakt zu ihm hält, um bei zu starken Nebenwirkungen Abhilfe zu bekommen. Vielleicht geht es ja mit einer milderen Dosis und gleichzeitiger Medizin gegen beispielsweise Übelkeit oder Diarrée.

Ich glaube, Ihr solltet noch mal in Ruhe über die Chemotherapie sprechen, wenn sich der erste Wirbel gelegt hat. Das war vielleicht zu viel auf einmal für Deine Mutter: erst der Schock der Diagnose und dann schnell eine Entscheidung Chemo ja oder nein. Lass Dir ihre Sichtweise noch einmal von ihr selbst erklären. Versucht noch einmal in Ruhe darüber zu reden.

Ganz liebe Grüsse
vom Alpenveilchen
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