Einzelnen Beitrag anzeigen
  #6  
Alt 18.01.2011, 19:40
frausauerland frausauerland ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 17.01.2011
Beiträge: 7
Standard AW: Lebenserwartung ohne Therapie?

Hallo,

bevor ich nach einer schlaflosen Nacht ins Bett gehe, möchte ich mich für die Beiträge bedanken.

Meine Mutter wusste bereits seit letzten Mittwoch vom Krebs, hat aber wohl erst einmal selbst ein paar Tage gebraucht, um mit sich ins Reine zu kommen und uns dann erst davon zu erzählen.
Sie selbst hat die Metastasen direkt auf dem Bild erkannt, noch bevor der Arzt etwas gesagt hat.

Die Entscheidung gegen Chemo und Bestrahlung wurde also nicht im ersten Schockzustand getroffen sondern ist eine ganz bewußte Entscheidung.

Es spielt sicherlich auch eine Rolle, dass meine Mutter ihre eigene Mutter bis zum letzten Stadium gepflegt hat.
Bei ihr hatte es mit Brustkrebs angefangen, der dann trotz Total-Op, mehrerer Chemos und Bestrahlungen gestreut hat.

Auch die Ärtze raten von einer Chemo ab, was mich natürlich über das Stadium ins Grübeln bringt.


Heute sollte sie eigentlich entlassen werden.
Leider gab es Komplikationen.
Sie hat arge Sprachprobleme, die auf einen oder mehrere kleine Schlaganfälle / Hirninfakte hinweisen. Näheres wird morgen untersucht.
Die Ärzte haben ihr heute morgen einen Tropf verschrieben, den sie allerdings bis heute abend "vergessen" hatten, anzuschließen.

Ich hoffe, es war kein Blutverdünner, den sie vergessen haben zu geben.


Auch wenn es mir schwerfällt, versuche ich ihre Entscheidung gegen eine Chemo zu verstehen.

Es ist ihr Weg. Welches Recht habe ich, mich da einzumischen und sie zu quälen? Ich denke, ich muss ihr das Gefühl geben dass alles geregelt ist und sie in Ruhe gehen kann.

Ich kann nur versuchen, sie auf ihren Weg zu begleiten, egal, ob sie links oder rechts gehen will.

Ich hoffe, uns bleiben noch ein paar schöne Monate vergönnt, und meine Ma kann ihre Reise nach Gran Canaria am 6. März noch antreten, auf die sie sich so gefreut hat.

LG

Frausauerland
Mit Zitat antworten