Einzelnen Beitrag anzeigen
  #6  
Alt 17.11.2006, 17:17
Bellinda
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard AW: Non-Hodgin hat auch uns erwischt

Hallo Else,

auch ich schließe mich Struwwelchen, Lucie & Co mit einem herzlichen Willkommen an.

Meine Frage, ist es denn schon 100 %ig sicher, dass es sich um ein Lymphom handelt? (Es gab hier gerade einen Fall, da war es dann doch keines ....)

Die niedrig malignen Lymphome zeichnen sich dadurch aus, dass sie langsam wachsen und nicht so bösartig sind, das heißt man kann mit ihnen unter Umständen jahrelang gut leben, während eine frühzeitige Therapie überhaupt nichts bringen würde. Deshalb ist Watch and Wait i.d.R tatsächlich die erste Wahl. Hier eine Ausschnitt zum Thema von den Seiten des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg www.krebsinformation.de:



"Watch and wait –Abwarten unter Kontrolle
Gar nichts tun bei einer Krebserkrankung? Für manche Lymphompatienten und ihre Angehörigen ist dieser Vorschlag ihrer behandelnden Ärzte zunächst beängstigend. Gerade bei nur langsam fortschreitenden niedrigmalignen Lymphomen würde ihnen eine früh einsetzende Behandlung aber keine Vorteile bringen, im Gegenteil: Ihre Lebensqualität, die oft gar nicht oder kaum eingeschränkt ist, verschlechterte sich drastisch. Hinter dem englischen Begriff „Wait and Watch“, manchmal auch „Wait and See“, versteckt sich außerdem keineswegs ärztliches Nichtstun: Die sorgfältige Kontrolle aller Laborwerte, die regelmäßige Überwachung des Allgemeinzustands und eventuell die besondere Untersuchung, die beim jeweiligen Lymphomtyp die aktuelle Ausbreitung zeigt, trägt dazu bei, Betroffenen ein möglichst normales, aber risikoarmes Leben zu ermöglichen.
  • Probleme macht betroffenen Patienten dabei nicht selten die psychologische Seite der Situation. Wo sie selbst oder auch enge Familienmitglieder noch gut mit der Strategie umgehen können, die hinter „Watch and wait“ steht, ist das vermeintliche „Nichtstun“ für Freunde und Bekannte oft nur schwer zu akzeptieren. Gutgemeinte, aber nicht auf die Situation passende Ratschläge sind oft die Folge, zum Beispiel die Empfehlung, alternative Methoden anzuwenden. Gelegentlich fehlt ohne Therapie auch die Akzeptanz, dass der Betroffene tatsächlich erkrankt ist und in manchen Situationen eben doch Schonung braucht."
Ich möchte mich Martina anschließen: Wartet erst einmal die übrigen Untersuchungen ab und dann vertraut eurem Onkologen, lasst euch alles erklären - wir hier im Krebs Kompass helfen so gut wir können - die Zeit durchzustehen und unbeantwortete Fragen aus unserer eigenen Erfahrung heraus zu beantworten.

Alles Liebe
von
Bellinda
Mit Zitat antworten