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Alt 26.07.2016, 14:31
Anna46 Anna46 ist offline
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Standard AW: Freund lässt Darmkrebs nicht behandeln!!!

Hallo Barpir,

ich kann deine Situation nachfühlen. Meine Tante (zu der ich eher ein mütterliches Verhältnis habe, u.a. auch daher, dass wir in einem Haus leben) hat im März die Diagnose Bauchfellkrebs bekommen. Sie war im Krankenhaus bei uns im Ort und hat verschiedene Untersuchungen durchführen lassen, sich allerdings auch keine zweite Meinung eingeholt. Zwar hat sie sich im Internet über mögliche Therapien erkundigt, sich aber nie bei entsprechenden Kliniken vorgestellt. Stattdessen entschied sie sich für eine homöopatische Therapie.
Man steht daneben und ist völlig hin und her gerissen. Auf der einen Seite versucht man die Entscheidung des anderen Menschen zu akzeptieren (was bei dir wahrscheinlich noch etwas schwieriger ist, da es sich um deinen Lebenspartner handelt), da nur er alleine die Verantwortung für sein Leben trägt. Auf der anderen Seite will man nur das Beste und eine möglichst lange, glückliche und gesunde Lebenserwartung für den Betroffenen. Manchmal hatte ich das Verlangen, sie einfach zu packen und zu schütteln und sie zu fragen ob sie noch alle Tassen im Schrank hat. Aber sie ist nicht mein Lebenspartner und mir stünde eine solche Frage auch nicht zu.

Für dich stelle ich mir die Situation unendlich schwer vor. Abstand zu nehmen um einen klaren Kopf zu bekommen ist für eine gewisse Zeit wahrscheinlich gar nicht schlecht.
Versuch ihm mitzuteilen, dass er, wenn er die Entscheidung mit seinem jetzigen Kenntnisstand trifft, buchstäblich eine Katze im Sack kauft. Er weiß doch so gut wie gar nichts. Wie kann er denn ohne Informationen eine so lebenswichtige Entscheidung treffen?
Am Ende kannst du dennoch (egal wie er sich entscheidet) nichts an seiner Entscheidung ändern. Du könntest allenfalls für dich überlegen, wie du damit umgehst. Wirst du ihm beistehen und ihn auf seinem letzten Weg begleiten, auch wenn es eine Hoffnung gegeben hätte? Oder kannst du eine solche Lebenseinstellung nicht akzeptieren und überlässt ihn sich selbst?
Oder bringst du ihn doch noch dazu, sich weiter zu informieren....

Wäre meine Tante nicht meine Tante sondern mein Lebensgefährte/mein Partner/mein Seelenverwandter oder gar mein Kind hätte ich sie in die nächste Fachklinik zu weiteren Beratungsgesprächen gezerrt.
Aber es ist nunmal so wie es ist.

Ich wünsche dir alles alles Gute und viel Kraft!!!!
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