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Alt 28.04.2013, 10:47
The Witch The Witch ist offline
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Standard AW: Lungentumor eingekapselt

Zitat:
Zitat von Sun 57 Beitrag anzeigen
Anfang Mai starte ich bei 24,5°C die Anschlußbehandlung in Bad Lippspringe.
War jemand schon dort oder ist vllt zum gleichen Zeitpunkt wie ich da ?
Moin ...

Ich war in Lippspringe, vor anderthalb Jahren. Das ist wirklich das Rentnerparadies schlechthin. Immerhin hatten sie aber, als ich da war, die "Jüngeren" schon mal an einen Tisch bzw. in eine Ecke gesetzt.

Die Zimmer sind eher spartanisch, auch (noch) nicht alle komplett renoviert (zum Teil uralte Mini-Röhrenfernseher). Internet-Zugang gab es zumindest "damals" gar nicht, nur über ein kostenpflichtiges Terminal im Aufenthaltsraum. Leider läuft wegen Funklöchern im Haus selbst ein mitgebrachter (bei mir: Vodafone-)Stick nicht überall. Wasser gibt es gegen Vorbestellung einmal in der Wochen kistenweise gratis aufs Zimmer - aber es gibt keinerlei Kühlschränke für Patienten. Dafür im Haus, angeschlossen an den Aufenthaltsraum, einen kleinen Kiosk, der stundenweise offen hat.

Handtücher haben mir absolut nicht ausgereicht; ich war froh, etliche Duschtücher mitzuhaben. Es gibt allerdings Waschmaschine und Trockner im Haus, sodass man sich auf eine zusätzliche Garnitur beschränken kann.

Zum Sport: Man muss durchaus selbst was einfordern, die sind durch die ganzen Rentner eher vorsichtig. Man darf zum Beispiel nicht alleine ins Schwimmbad, sondern muss sich immer mindestens zwei weitere Leute suchen (wenn man denn schwimmen will, Wassergymnastik gibt es auch). Dem kann man entgehen, indem man bei einer der ersten Visiten barmt - dann bekommt man den Rat, einfach zu gehen und niemandem etwas zu sagen. Das Schwimmbad ist zwar sehr klein, aber es ging bei mir - zumal ich mich erst wieder ans Schwimmen gewöhnen musste.

Absolutes Ritual: Morgendliches Inhalieren für alle. Da die Zahl der Plätze beschränkt ist, sollte man sich nicht direkt nach dem Frühstück in die Schlange einreihen.

In Sachen Atemgymnastik, Muskelaufbau etc. war ich aus der Lungenklinik selbst aus der Zeit nach der Operation Fordernderes gewohnt. Ganz wichtig: Zwei verschiedene Paar Sportschuhe - eins für die Halle, ein zweites für draußen. Die schicken einen nämlich, so es das Wetter halbwegs zulässt, zum "schnellen Walken" in den gegenüberliegenden Wald. Und das kann sehr matschig werden.

Der Chef ist ein Riesen-Schaumschläger und Selbstdarsteller. Man sollte nicht unbedingt alles glauben, was der erzählt. Er schmückt sich gerne mit seinen Erfahrungen aus Amiland.

Ärgerlich wird es aber bei seinen Ernährungsratschlägen: Da ist ständig von gesundem Essen die Rede, aber das, was dort auf den Tisch kommt, hat damit nichts zu tun. Das wird aus einer Großküche angeliefert und ist entsprechend. Mittags als Tellergericht, morgens und abends als Buffet. Frisches Obst und Gemüse war bis auf Äpfel absolute Mangelware, das meiste kam aus der Dose*. Entsprechend war Frisches immer schnell alle, es wurde auch nicht nachgelegt.

* Hier absichtlich in der Vergangenheit geschrieben, weil ich nach der Ehec-Hysterie da war. Mag sein, dass sich das inzwischen gebessert hat.

Unbedingt mitmachen: Die Ausflüge nach Detmold und Paderborn.