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Alt 15.02.2006, 16:30
Benutzerbild von Micha
Micha Micha ist offline
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Standard AW: Künstliche Speiseröhre

Hallo Ratlose,

bei mir wurde die Chemo, im Rahmen einer Studie, vor der OP gemacht. Zweck war den Krebs vorher schon einzudämmen oder zu verkleinern. Wird aber von Fall zu Fall entschieden, was mehr Sinn macht. Manchmal wird die Chemo auch gemacht, um überhaupt opperieren zu können. Häufig erfolgt eine Chemo auch nach der OP um eventuell noch vorhandene Krebszellen zu beseitigen. Wie gesagt, ist bei jedem anders.

Aussagen darüber zu Treffen, wie schnell es einen nach der OP wieder etwas besser geht, ist schwer zu beantworten. Hängt von sehr vielen Faktoren ab. Wie ist der Allgemeinzustand vor der OP? Wie alt ist der Patient? Wie muß opperiert werden? u.s.w.

Bei mir wurde der 3/4 Magen und 3/4 der Speiseröhre entfernt. Der Rest des Magens wurde hochgezogen. Bei dieser OP waren zwei Schnitte nötig. Zum einen wurde der Bauchraum geöffnet um den Magen zu opperieren. Zum anderen habe ich noch einen Schnitt am Rücken, wo über den Brustraum die Speiseröhre opperiert wurde. Dabei muste auch ein Lungenflügel flach gelegt werden um an die Speiseröhre heran zu kommen. War eine relativ große OP und hat 8 Stunden gedauert. Klingt ziemlich hart, aber man schläft ja,und merkt von allem nichts.

Da ich vor der OP noch sehr Fit war und auch das Alter nicht so hoch war (ich bin 37), habe ich die OP relativ gut verkraftet. Es gab auch keine nennenswerten Komplikationen. Nach 14 Tagen konnte ich das Krankenhaus verlassen. Bin dann sofort für 4 Wochen zur Anschlußheilbehandlung gefahren. Kann ich nur empfehlen. Danach war ich noch ca. für 2 Wochen bei meinen Eltern. Danach, also nach 8 Wochen, war ich wieder in meiner eigenen Wohnung und völlig selbstständig. Hatte zwar noch ein paar Schmerzen und konnte noch keine großen Sprünge machen, aber es ging mir relativ gut. Nach 4 Monaten saß ich sogar schon wieder auf einem Pferd und konnte meinen Hobby, dem Reiten, nachgehen.

Mit den anderen Sachen braucht es etwas länger. Die größten Probleme hatte ich mit dem Essen und der Verdauung. Aber das braucht halt seine Zeit. Der Körper muß sich ja erst an den neuen Zustand gewöhnen.

Ich denke, das eines der positiven Beispiele bin. Bei mir ist alles zu großen Teil sehr gut gelaufen.

Bist du eigendlich betroffen oder bist du eine Abgehörige? Wäre schön etwas mehr zu erfahren. Vielleicht kann man dann auch ein wenig bessere Tipp's geben.

Alles Gute

Micha
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