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Alt 15.07.2007, 20:53
Mona66 Mona66 ist offline
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Registriert seit: 17.06.2007
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Standard AW: Wie geht Ihr mit Prognosen um?

Hallo an alle...
erstmal vielen Dank für die unterschiedlichen Erfahrungen. Ja, die Menschen gehen unterschiedlich damit um und selbst für den Einzelnen ändert sich die Umgangsweise auch im Laufe der Zeit.

Ich für mich könnte "die Prognose" nicht ignorieren. Das Mindeste für mich ist, dass ich mich soweit damit konfrontiere, dass es mich nicht umhaut, wenn ich sie höre oder wenn mich jemand darauf ansprechen sollte. Wenn das nicht wäre, würde ich mich im Leben nicht wohl fühlen.

Abgesehen davon, hat sie als Planungsgröße schon ihre Relevanz für mich. D.h. für mich, dass ich momentan erstmal nicht zu viel Energie in langfristige Planungen stecke und erstmal abwarte. Hab aber früher auch nicht viel Energie reingesteckt.

Ansonsten mach ich mir klar, dass die schlechte Prognose eben nichts bedeuten muss und ich schon ziemlich oft im Leben in einer Minderheitenposition war

@ Jusa: "jeden Tag möglichst das zu tun, was man immer noch mal tun wollte und dies nicht auf die lange Bank zu schieben." Darüber hab ich auch schon nachgedacht. Hab ich allerdings auch vor der Erkrankung. Und dann hab ich für mich zumindest festgestellt, dass die Krankheit nicht sehr viel geändert hat. Denn: Wenn ich wüsste, dass ich nur noch kurz zu leben habe, dann könnte ich z.B. alles Geld einfach ausgeben. Aber wer sagt mir, dass ich nicht noch 80 werde? Und das was ich tun will, kann ich teilweise ja nicht alleine tun. Nur weil ich krank bin, ändert aber mein Freundeskreis nicht völlig sein Leben. Könnten sie ja gar nicht. Die müssen ja z.B. auch arbeiten gehen, um Geld zu verdienen. Und soweit es möglich ist, hab ich auch früher schon versucht nichts auf die lange Bank zu schieben. Das was sich bei mir geändert hat ist nur, dass ich meine Prioritäten häufiger daraufhin überprüfe, ob es denn noch die richtigen sind.

@Irmgard: Dass du deinen Mann drängst früher in den Ruhestand zu gehen, kann doch eine ganz gute Konsequenz aus der Prognose sein. Gefällt mir

@ Husky: Beim ersten Lesen hab ich gedacht... was schreibt er da? Dann hab ich es nochmal gelesen und erkannt... hm. Good Point. Man sollte die Prognose eigentlich Statistik nennen und nicht Prognose. Exakter wäre das wirklich. Allerdings denke ich: Solange man keine Zusammenhänge kennt, ist die Statistik eine "methodisch schlechte Prognose", aber irgendwie schon eine. Denn was weiß man wirklich? Man kann ja nicht mal ausschliessen, dass die Optimisten schneller sterben

vG
Mona