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Alt 16.01.2007, 23:12
SurvivorJens SurvivorJens ist offline
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Standard AW: arztgespräch zieht mich runter...

Hallo Katrin,
Ärzte sind psychologisch meistens eine absolute Nullnummer, so ist auch meine Erfahrung. Im Krankenhaus nach der OP wie auch in der AHB wurde mir von meinen mich behandelnden Professoren, die wirklich große Namen haben auf dem Gebiet des Nierenkrebses gesagt, daß ich innerhalb der ersten 5 Jahre nach der OP eine Überlebenschance von 50 % habe.
Knapp 2 Jahre intensive Psychotherapie haben mich vor Suizid und / oder Selbstaufgabe bewahrt.
Heute, 4 1/4 Jahr nach der OP lebe ich immer noch, ohne rezidiv. Aber die Angst vor jeder Nachuntersuchung bleibt, auch kommt Angst auf bei jeder Veränderung im Körper. Ich bin sensibler geworden, was meinen Körper angeht, renne eher zum Arzt wenn ich was merke wie vor der Diagnose.
Ich muß damit leben und habe für mich einen Vergleich gestellt:
Ein Alkoholiker ist und bleibt ein Alkoholiker, auch wenn er schon 20 Jahre trocken ist. Also, einmal Alkoholiker, immer Alkoholiker.
Genau so sehe ich das mit den Krebspatienten, einmal Krebspatient, immer Krebspatient, auch wenn dieser 20 Jahre kein rezidiv hatte.
Ich sehe nur einen Unterschied: Der Alkoholiker kann selbst bestimmen ob er trocken bleibt (was ich mit allergrößter Hochachtung bewundere) oder nicht, wir Krebspatienten können es leider nicht.
Liebe Katrin, Kopf hoch, mache notfalls eine Psychotherapie, das wird Dir bestimmt helfen.
LG
Jens
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