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Alt 29.04.2009, 11:17
kerdy kerdy ist offline
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Standard AW: ich nun leider auch

Liebe Andrea, liebe Ulla!

Die 3. Chemo ist gelaufen und es geht mir noch einigermaßen. Die schlimmen Schleimhautschäden im Magen/Darmbereich kommen meist einge Tage später. Gott sei Dank ist mit dem Blut alles im grünen Bereich. Offenbar habe ich gutes Knochenmark...

Ja, liebe Andrea, die erste Woche im KH war der blanke Horror. Auch ich konnte mich nicht drehen, weil überall an den Seiten die Schläuche der Drainagen heraushingen. Rückenschmerzen hatte ich auch. Und auch ich war auf der 112! Ich muß sagen, daß die meisten Schwestern und Ärzte sich sehr lieb und umsichtig um die Patienten gekümmert haben. Glücklicherweise war ich nur 3 Wochen dort, im Vergleich zu euch ist das nix. Was habt ihr durchmachen müssen im Vorfeld, Ulla auch jetzt noch!

Eine Thrombose im Bein ist noch in der Klinik ausgeschlossen worden. Ich denke eher, daß es Nervenschäden durch die OP sind: das kleine Becken ist ja nun mal sehr eng und ob alle Nerven, die wegbewegt werden mußten beim operieren, wieder millimetergenau an ihrer alten Stelle liegen, dürfte bezweifelt werden. Wahrscheinlich gibt es dann eben auch irgendwo Entzündungsherde, die die Lymphknoten anschwellen lassen. Oder es sind tatsächlich die ewigen Blasenentzündungen.
Womit wir beim Thema wären. Bisher habe ich hier wenig darüber geschrieben, weil ich dachte, ich bin die einzige mit diesem Problem. Also: mein Blasenperitoneum war auch befallen, der Blasenkatheder wurde so etwa eine Woche nach der Op gezogen, dann habe ich mich gewundert, daß ich immer nur so wenig Wasser lassen konnte. Und siehe da es gab ordentlich "Restharn", der sich am Anfang auf 800 ml staute und ich habe nichts davon gemerkt. Ich gehe auch heute noch "auf Verdacht " auf die Toilette, weil ich nur Harndrang verspüre, wenn die Blase extrem voll ist. Nach 2 Tagen haben die Ärzte dann nicht lange gefackelt und mir auch einen suprapubischen Katheder verpaßt. Ich bin damit allerdings gar nicht klargekommen! Zum einen finde ich einen dauerhaften Schlauch aus der Bachdecke äußerst unpraktisch, zum anderen löste sich das Ding, mußte ohne Narkose wieder angenäht werden und ich hatte nach eienr Woche die erste Infektion.
So also Suprapuischer raus und selbst kathedern, womit ich besser klar kam. Nach einigem "Üben" mit Doppelmiktion lagen meine Restharnmengen immer so bei 100-150 ml, wo sie heute noch sind. Es staut sich auch nichts mehr auf. Ich habe bis vor kurzem 2x tägl. kathedert, und soll jetzt laut Urologe erst mal ganz damit aufhören, um die permanenten Infektionen zu stoppen. Es gibt nämlich ein weiteres Problem durch das Stoma. Leider ist mein stillgelegter Dickdarm immer noch sehr aktiv, d.h. er "spuckt" kleine Mengen an Schleim und wäßrige Flüssigkeit, die eben Coli-Erreger in sich trägt und die Schleimhaut im Harnröhrenbereich immer wieder kontaminiert. Leider haben wir bisher noch keine Möglichkeit gefunden, diese Flüssigkeit aufzuhalten, es ist einfach zum Verzweifeln. Ich hoffe, daß der Künstl.Darmausgang wieder rückverlegt werden kann (so sagt man bis jetzt jedenfalls) und dann alles wieder seine Ordnung hat. Aber bis dahin ist es noch ein langer Weg. Cranberry Kapseln wären noch mal eine Idee, ich habe es mit Preisselbeersaft probiert, der ist aber sehr sauer und somit trotz verdünnen und Zucker nicht so leicht zu genießen.

Liebe Ulla, hier gibt es einige Erfahrungsberichte zu Gemzar und Treosulfin und wenn ich richtig informiert bin auch eienn extra Thread zu den unterschiedlichen Chemotherapien und ihren Nebenwirkungen. Hoffentlich schlägt die Therapie an und du hast gaaaanz gaaaanz lange Ruhe, vielleicht für immer.
So, nun bin auch ich so umfangreich geworden, aber manchmal tut es einfach gut, alles loszuwerden.
Genießt das schöne Wetter, alles Gute für euch
Liebe Grüße
Kerstin

Geändert von kerdy (29.04.2009 um 11:20 Uhr)
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