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Alt 22.07.2011, 18:59
Heribert Heribert ist offline
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Standard AW: Prostata- Krebs. Hilfe, welche Therapie?

Hallo,

im Alter von 56 Jahren sollte unbedingt die mögliche Lebenserwartung in die Therapieoptionen mit einbezogen werden.
Bei den jetzt vorliegenden Befunden wäre mir wichtig mehr über die Ausdehnung des Tumors zu erfahren. Handelt es sich um einen örtlich begrenzten, die Prostatakapsel noch nicht überschreitenden Tumor, was man mit einer MRT relativ zuverlässig feststellen kann, dann würde ich in diesem Alter die operative Entfernung der Drüse bevorzugen.
Sollte sich in den darauf folgenden Jahren an der Anastomose ein Rezidiv bilden, wäre die Option einer Bestrahlung immer noch gegeben und eine Heilung weiterhin möglich.

Die HDR-Brachy (Afterloading), kombiniert mit der Bestrahlung der Lymphabflusswege und einer zeitweiligen Hormontherapie würde ich bei zwar noch örtlich begrenztem aber die Prostatkapsel bereits überschrittenem Tumor machen lassen, weil in dieser Phase nach einer Operation sowieso eine Bestrahlung folgen müsste, wenn noch die Chance auf Heilung erhalten werden soll.

Beide Vorgehensweisen haben die Heilung zum Ziel und sind bei etwas Glück geeignet ein normales Alter bei ganz ordentlicher Lebensqualität zu erreichen.

Bei erkennbaren Metastasen im Szintigramm bzw. PET/CT käme für mich nur die Hormontherapie infrage, weil ich mir dann die belastenden vorgenannten Therapieformen nicht mehr antun würde, da sowieso nach heutigem medizinischem/pharmakologischem Sachstand eine Heilung nicht mehr möglich ist. Diese Therapie ist eine paliative Therapie, die aber nicht gleich das Ende bedeuten muss, sondern noch sehr viele Lebensjahre beinhalten kann.

Die Entscheidung zur Therapie muss Ihr Vater selbst finden. Ich wünsche ihm auf jeden Fall viel Glück dazu.
Gruß Heribert
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