Thema: Gefühlschaos
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Alt 28.02.2006, 16:12
Conny47 Conny47 ist offline
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Standard AW: Gefühlschaos

Hallo Renate,

danke für deine Nachfrage, ich empfinde das nicht als Neugier, sondern freu mich über dein Interesse.

leider hab ich hier in unserer Nähe keine Selbsthilfegruppe für Hirntumore gefunden. Wir haben gottseidank aber eine sehr liebe Ärztin mit der ich auch immer wieder über meine Sorgen sprechen kann.
Das Schreiben hier im Forum hilft mir auch immer weiter und ich bin froh dass ich auch auf der Hirntumorseite einige Leute gefunden haben, mit denen ich schreiben und wir uns gegenseitig immer wieder helfen.

Das Buch hat mich neugierig gemacht, muss ich mir auch besorgen.

Ich mach auch selbst schon seit drei Jahren eine Psychotherapie, die gottseidank immer weiter genehmigt wird, so dass ich jetzt in größeren Abständen hingehe. Bei mir ist halt auch oft die Vergangenheit zusammen mit jetzt das Problem. Mein 1. Mann ist 1990 an Krebs gestorben (hatte auch einen Hirntumor) Damals war meine Tochter erst 4 und für mich war die ganze Erfahrung mit der Krankheit meines Mannes, ich hab ihn zuhause gepflegt, dann seinem Tod, mein kleines Kind, ich mußte auch gucken wie ich uns finanziell über die Runden krieg, ziemlich viel. Damals hatte ich auch keine Zeit richtig zu trauern oder hab es einfach nicht zugelassen. 1993 hab ich dann meinen jetztigen Lebensgefährten kennengelernt und es war dann nochmals so richtig große Liebe und auch für meine Tochter bis heute ein liebevoller Vater. Vor ca. 3 Jahren, als meine Tochter so anfing flügge zu werden, Schule beendet, Ausbildung angefangen usw. begannen ich aufeinmal richtig Verlustängste aufzubauen, hab Angst gehabt alles zu verlieren und richtige Panikattaken bekommen. Durch die Hilfe meines Lebensgefährten, meiner Tochter und unserer Ärztin hab ich mich aber wieder in Griff bekommen. Ich war dann auch in einer Kur und das hat mir dann nochmals so richtig gut getan. Heute denke ich vielleicht mußte das alles so sein, denn kurz danach, aus heiterem Himmel, bekam mein Erhard seinen 1. epileptischen Anfall und danach die Diagnose Gehirntumor. Ich hab gedacht ich bin in einem Alptraum gefangen. Inzwischen sind bald 2 Jahre seit der Diagnose vergangen und es geht uns im Moment eigentlich ganz gut. Zwar müssen wir uns finanziell schon recht einschränken, da Erhard nicht mehr arbeiten gehen kann, aber das sind eigentlich Nebensächlichkeiten, die man bewältigen kann. Für mich sind schlimmer die Ängste die manchmal auftreten, dass alles wieder so endet wie vor 15 Jahren. Deshalb ist es schon gut, dass ich hier immer mal wieder alles von der Seele schreiben kann.

Danke dafür.

Ich hoffe dein Mann ist wieder gut von der Reha nach Hause gekommen und ihr könnt die Tage genießen.

Was ein Cup Syndrom ist, weiß ich leider nicht, werde mich aber informieren.

Liebe Grüße in den Norden und vielleicht? (würde ich mich freuen! ) bis
bald

Conny
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