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Alt 09.03.2012, 21:50
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Osteosarkom bei meiner Mama

Liebe AnnaDorothea,

tut mir schrecklich leid, dass deine Mama so krank ist und bereits seit 9 Jahren kämpft und hofft. Vielleicht hat sie diese ganze Zeit auch zermürbt, so dass sie jetzt so ablehnend auf dich wirkt. Da ich selbst Mutter bin, frage ich mich, wie ich mich fühlen würde, wenn ich Krebs hätte und die Ärzte mir sagten, es wäre seltsam, dass ich überhaupt noch da sei... 9 Jahre sind eine lange Zeit und es frisst unheimlich viel Kraft und Energie, die deiner Mutter vielleicht bisweilen jetzt fehlt. Auch für dich ist das eine ganz schwierige Situation.
Wahrscheinlich macht sich deine Mutter sehr, sehr viele Gedanken. Zum Beispiel,. was passiert, wenn es ihr noch schlechter gehen sollte. Auch womöglich, was passiert, wenn sie gehen muss. Ich glaube, das ist sehr belastend. Ich kenne deine Mutter ja nicht, aber du kennst sie um so besser. Was bereitet ihr eine Freude, womit kannst du ihr ein Lächeln ins Gesicht zaubern? Vielleicht, wenn du sie einfach mal in den Arm nimmst? Oder schreib ihr einen Brief, wie wichtig sie dir ist und eventuell kannst du ihr von schönen gemeinsamen Erinnerungen berichten? Dir fällt bestimmt etwas Schönes für sie ein! Und ich hoffe, dass ihr dann auch bewusst ist, dass du an ihrer Seite bist und für sie da bist. Und dass, obwohl du selbst jetzt in einem Alter bist, da das Leben nicht immer so einfach ist.
Zu der Krankheit deiner Mutter kann ich leider gar nichts sagen... Damit kenne ich mich nicht aus. Aber da findest du hier in dieser Gruppe bestimmt viele Menschen, die du fragen kannst.
Kann deine Mutter offen über ihre Krankheit sprechen? Und mit wem kann sie das tun? Wenn nicht, ist es jetzt vielleicht ganz hilfreich, wenn sich deine Mama professionelle Unterstützung sucht. Es gibt beispielsweise Psychotherapeuten mit der Spezialausbildung Psychoonkologie, d.h. sie haben sich auf psychische Folgen von Krebserkrankten spezialisiert und wissen um die Sorgen, Nöte und Gefühle, die man dann durchlebt. Das ist ja eine Ausnahmesituation und es könnte für deine Mutter gut sein, sich mit jemandem außerhalb eurer Familie auszutauschen, der den nötigen Abstand hat. Und wenn es dir schlecht geht, kannst du genauso Hilfe in Anspruch nehmen. Du brauchst einfach nur deinem Hausarzt sagen, dass es dir seelisch nicht gut geht und dich eure Familiensituation extrem belastet.
Ich wünsche dir weiterhin viel Kraft und finde es sehr, sehr schön, dass du für deine Mutter da bist und ihr beistehen möchtest.
Alles Liebe
Miriam
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Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark!

Geändert von gitti2002 (09.03.2012 um 22:22 Uhr)
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