Liebe Jasmin,
liebe Annika,
bei mir ist es auch so, dass mir keiner die Krankheit ansieht. Ich habe viel Gewicht, gehe einkaufen, arbeite etc. Kunden die zu uns ins Büro kommen, und wissen was ich für eine Krankheit habe, sagen immer sie glauben nicht, dass ich todkrank wäre. Eine Freundin schrieb mir heute in einem email:
"Wenn ich Dich so anschaue, dann ist es für mich nicht nachvollziehbar, dass Du krank bist und irgendwie ist dann alles auf einmal so weit weg und die ganze Wahrheit nicht da."
Annika, bezgl. Neupogen bei unter 3000 Leukos würde ich nochmals beim Onkologen nachfragen. Mir wurde gesagt, das nicht die Leukos massgeblich sind sondern die Neutrophile(abs.)
Diesen Wert ermittelt man duch die Multiplikation des Prozent-Wertes der Neutrophilen mit der Anzahl der Leukozyten dividiert durch 100.
z.B. Neutrophile Granulozyten = 28 %, Leukozyten = 4600 (Werte von mir nach dem 3. ZYklus Chemo Carboplatin/Etoposid-Chemo wurde dann reduziert)
Rechnung: 4600 x 28 : 100 = 1288 Neutrophile abs.
D.h. sollte dieser Wert unter 1900 liegen müsste man die Chemo reduzieren, verschieben oder Neupogen spitzen.
Jasmin,
hoffe Deine Mama verträgt den nächsten Zyklus Chemo gut. Im Krankenhaus ist sie sicherlich besser aufgehoben.
Annika,
auch ich gehe manchmal hoch wie ein HB-Männchen wenn mir was nicht passt. Mein Mann ist für mich immer greifbar und er bekommt dann alles ab. Eine Betroffene im Forum hat mal diese geschrieben:"Meine Nerven spielen oft verrückt. Vieles kann ich nicht mehr einfach so akzeptieren, rege mich über Sachen auf, die mich gar nicht betreffen. Diese Krankheit verändert die Seele, auf alle Fälle meine Seele hat sie verändert. Von Gleichgültigkeit bis zur absoluten Weltverbesserung habe ich langsam alles im Programm." Dies trifft bei mir auch zu und sicherlich auch bei Deiner Mama.
Wünsche Euch noch einen schönen Abend.
Viele liebe Grüsse
Gabi
