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Alt 21.12.2009, 19:04
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Rudolf Rudolf ist offline
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Standard AW: Meine Geschichte...

Hallo Uli,
also, da richtet der Begriff "Chemo" doch einige Verwirrung an.
Chemo bzw. Chemotherapie hat ursprünglich nichts mit einer Krebsbehandlung zu tun.
Der Begriff Chemotherapeutikum ist ca. 80 - 100 Jahre alt und diente anfangs der Unterscheidung zwischen Stoffen aus der Natur (Pflanzen) und Stoffen, die auf chemischem Wege hergestellt wurden. Damit waren speziell Mittel gegen Infektionen, also gegen Bakterien, gemeint. Nitrofurantoin gehört dazu.
Im Gegensatz dazu stammt z.B. das Penicillin aus der Natur, aus einem Pilz. Ein natürliches Antibiotikum.
Nitrofurantoin wird manchmal als "Hohlraumdesinfiziens" bezeichnet, d.h. es wirkt hauptsächlich wie ein Desinfektionsmittel in der Flüssigkeit, in der es sich befindet, also in den Gängen der Niere, im Harnleiter und in der Blase.
Es dringt kaum in das Gewebe ein.
Falls also das Gewebe der Niere oder Blase entzündet (hier: von Bakterien besiedelt) ist, ist Nitrofurantoin ungeeignet. Bei einer Nephritis z.B. wäre es fehl am Platz.
Nitrofurantoin ist also kein Antibiotikum, aber trotzdem bei bestimmten Harnwegsinfektionen wirksam. Ich denke, Dein Urologe hat bewußt dieses Mittel gewählt, weil er es in Deiner Situation für geeignet hält. Wahrscheinlich denkt er an eine Entzündung, die relativ oberflächlich in der Schleimhaut steckt. Da möchte er nicht mit stärkeren Mitteln schießen.
Tja, und die Beipackzettel: ein Roman mit zahllosen möglichen Nebenwirkungen, aber nur einem Hauptdarsteller, einer Hauptwirkung.
Das ist immer so.
Sicher wirst Du den Arzt am Montag gleich anrufen und fragen, oder hingehen.
Und bis dahin wirst Du das Mittel nehmen . . . oder nicht.
Einen schönen Sonntag! Mit oder ohne!
Rudolf
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