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Alt 02.10.2008, 09:16
Udo1963 Udo1963 ist offline
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Standard Mageneingangskarzinom - Der Abschied naht

Nachdem ich den Thread Mitte August geöffnet habe, möchte ich kurz den aktuellen Stand schildern. Wir hatten nach der Entlassung aus dem Kreiskrankenhaus Kontakt mit einem niedergelassenen Onkologen aufgenommen. Nach verschiedenen Untersuchungen wurde eine Chemo (FLOT) in Erwägung gezogen; im Vorfeld wurde noch ein Port gesetzt. Die erste Behandlung hat mein Schwiegervater ganz gut verkraftet, es gab keine Nebenwirkungen. Das lag vielleicht oder bestimmt aber daran, dass es wohl eine eher leichte Dosis war. Die zweite Behandlung fand dann vor rund zwei Wochen statt. Wenige Tage später kam dann massiver Durchfall, sein Appetit sank gegen Null usw. Vergangenen Freitag ließ er sich dann nochmals überzeugen, ins Krankenhaus zu gehen. Dort wurde er bis heute behandelt, vor allem eben mit Infusionen versorgt. Gestern nachmittag fiel dann die Entscheidung, dass er nach Hause entlassen wird. Der Krebs macht sich auch in der Speiseröhre breit, die Chemo wird mangels Erfolgsaussichten abgebrochen. Gestern abend war dann auch schon der ambulante Pflegedienst im Haus meiner Schwiegereltern, um den Standort des Bettes zu klären usw. Der Pfleger brachte die ganze Situation dann sehr schnell auf den Punkt: "Ihnen ist schon klar, dass es bei dieser Diagnose nicht mehr um Monate, sondern allenfalls um Wochen geht." Das war mir eigentlich schon irgendwie bewusst, aber als ich es dann so hörte, traf mich die Mitteilung doch wie ein Schlag. Der einzige Trost ist wirklich, dass er zugleich aber auch zusicherte, dass mein Schwiegervater keine Schmerzen oder lange Leidenszeit haben wird. Es soll auch keine unnötige Verlängerung geben, wenn er selbst irgendwann nicht mehr will. Das finde ich schon tröstlich in dieser Situation. Auch heute noch kann ich es kaum glauben, dass sich diese Krankheit in so kurzer Zeit, seit der Diagnose Anfang August, derart dramatisch im Körper ausgebreitet hat. Mein Schwiegervater hatte wirklich bis zu dem Tag keinerlei Beschwerden oder Einschränkungen und jetzt, rund acht Wochen später, ist der Tod nicht mehr weit entfernt.
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