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Alt 11.11.2009, 21:43
-Lisa- -Lisa- ist offline
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Standard AW: Borderline Tumor mit Mitte 20 - Eierstock entfernen?

hallo mein name ist lisa und ich bin gerade 16 jahre alt geworden und hoffe dir helfen zu können.
bei mir fing alles im august 2008 an.
ich war das erste mal in meinem leben beim frauenarzt und hatte die übliche angst die wohl jeder davor hat. wir haben lange geredet und dann fragte sie mich ob ich mich schon trauen würde auf den stuhl zu gehen oder ob ich lieber bis zu den weihnachtsferien warten wolle. ich habe mir überlegt, dass ich es ja so umso schneller hinter mir habe. also hab ich es gemacht.
zuerst war alles ok, sie hat abstriche genommen usw.
dann aufeinmal hat sie irgendwas beim Ultraschall entdeckt, hab ich ihr erst nur im blick angesehen. sie sagte ich solle mich direkt anziehen und rüber kommen. ich war schockiert , konnte mir aber nix schlimmes denken ich war auch noch ganz alleine dort. sie kam rüber mit einem zettel und ultraschallbildern in der hand. sie erklärte sie hätte etwas in meinem unterleib gefunden was dort absolut nicht hingehört. ich bekam eine sofortige überweisung in die klinik. dort angekommen mit meiner mutter, für die das alles ein viel größerer schock war als für mich , hatten wir das 1. gespräch mit meinem arzt. er sagte das sei alles halb so wild , die op wurde also auf 20 minuten angesetzt und ich hatte absolut keine angst. am op-morgen war ich dann natürlich doch sehr viel aufgeregter, doch es ging. ich hatte unheimlich angst vor narben, weil ich sie ja ach so hässlig fand und mein arzt versicherte mir die schönen ergebnisse der laperoskopie.
irgendwann bin ich dann im aufwach-raum aufgewacht und fühlte mich total gut. ich wurde dann auch hochgebracht, doch so toll wie ich alles dachte war es nicht. ich lag 3 und halb Stunden im OP und alles war komplizierter als gedacht. mein Borderline-Tumor war 16x16 cm !!! groß, ich weiß kaum zu glauben, aber so groß war er wirklich. die laperoskopie hatte super geklappt ich habe nur unten im bikini-bereich eine etwas größere so 9 cm vielleicht.
ich war 10 tage im krankenhaus, denn ich bin ein sehr zierlicher mensch und für meinen körper war dies dann nunmal eine ziemlich große belastung. ich tat mich mit dem gehen so schwer. doch die schmerzen waren auszuhalten.
mir ging es immer besser und ich wurde schlussendlich entlassen. mir sagte man, dieser tumor, wäre eine einmalige sache gewesen und würde auf garkeinen fall wiederkommen , sowas könnte schonmal passieren.
nach 2-3 monaten hatte ich die op , schon total vergessen, doch dann später kam dieses stechen in meinem unterleib. meine mama ist wieder mit mir ins krankenhaus gefahren. mein arzt hat mich gebeten die schmerzen auf einer skala von 0-10 zu beschreiben. ich sagte 9 und bin wirklich sehr sehr schmerzunempfindlich. er meinte zu mir, das könne doch garnicht sein und bat mich wieder auf den total verhassten stuhl. er schaute genau mit diesem blick wie meine frauenärztin auf den bildschirm und für mich war direkt alles klar.
der tumor hat sich neu gebildet. er konnte es nicht fassen, ich war gerade mal 15 jahre geworden, wie konnte das sein ?
eine neue op wurde angesetzt, im prinzip wieder dasselbe. ich hasse null befürchtungen vor der op. der tag kam es war karneval. die op dauerte wieder länger als geplant, dass war nicht schlimm. nachdem ich dann wieder auf station war, wurde mir mitgeteilt das mein rechten eierstock total zerfressen und krank war und sich schon selber angefangen hat zu zersetzen. ich dachte mir nur, hauptsache ist der andere noch da. so war es ja auch. die ärzte machten sich sorgen und schicken mehrere gewebeproben nach mannheim. ich musste 2 monate auf die ergebnisse warten und habe immer nur positiv gedacht.
doch dann war der zeitpunkt gekommen , als meine mama mir sagte ich habe bösartigen eierstockkrebs.
ich kann meine gefühle darüber immer noch nicht ausdrücken , ich kann deshalb nicht weinen. es ist so schlimm für mich , dass es mir immerwieder die sprache verschlägt.
ich wusste nun garnicht was auf mich zukommen sollte ..
dann hatten wir erneut einen termin in der frauenklinik. wir haben ein langes gespräch mit meinem arzt geführt. er sagte mir es MUSS eine total-op durchgeführt werden. Blinddarm,lymphknoten,bauchfell,fettbauchschürze,3 5 cm meines dickdarms (sozusagen komplett weg ausser 2-3 cm),20 cm meines dünndarms,bauchnetz,gebärmutter,stücke von meiner bauchinnendecke, linker eierstock.
im prinzip ist mein bauch leer. ich hatte vor der total-op sehr große angst , ich wollte doch immer wenigstens 3 leibliche kinder. aber es sollte anscheinend nicht so sein.
mir sagte man wenn ich die op nicht machen ließe, würde sich zu hoher prozent zahl auch noch darmkrebs bilden, da böse zellen auf den größteil meines dickdarms vorhanden waren.
irgendwann war der tag gekommen , ich lernte paar tage vorher noch den darmspezialisten kennen ,der sehr nett war. es waren viele ärzte bei meiner op dabei , da sowas wie man mir sagte nicht oft durchgeführt würde.
mir versicherte man das ein waagerechter schnitt von links nach rechts in der bikinizone gemacht werden würde und das war alles halb so wil dann für mich.
nach gefühlten 100 jahren bin ich dann durch die sirenen eines krankenwagens aufgewacht. ich lag in diesem krankenwagen drinne und mir wurde sofort wieder etwas gespritzt , sodass ich einschlief. irgendwann bin ich dann aufgewacht, aber konnte meine augen nicht recht öffnen und nix erkennen ausser ineinandergemischte farben. meine mama war bei mir. ich musste auf die intensivstation nach der op und wurde in eine andere klinik gefahren, da die frauenklinik keine intensiv hat. dort lag ich dann mit beatmungsgeräten, da es komplikationen bei der langen op gab. das herz hatte ausgesetzt , es war einfach viel zu anstrengend für meinen körper gewesen dort 9 und halb stunden in narkose zu liegen. nach 2 tagen war ich erst richtig da, und mir wurde der tubus gezogen und ich erhielt eine andere atmungshilfe. dort habe ich auch erst gesagt bekommen , dass man mir doch den anderen senkrecht nach unten verlaufenden schnitt gemacht hat. meien narbe ist ca. 45 cm lang aber es ist ok.
ich durfte 10 tage nichts essen und wurde künstlich ernährt.
insgesamt war ich fast ein monat im krankenhaus , ich musste viel neu lernen wie z.B. atmen.
heute geht es mir wieder gut ich besuche die 11. klasse und muss zwar jede woche zum arzt und bekomme medikamente aber ich habe mich mit alle dem abgefunden .
ich hoffe ich konnte dir ein paar einblicke geben
man muss einfach stark sein, weisst du !
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