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Alt 29.03.2002, 17:32
Gast
 
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Standard Und Brustkrebs ohne Bestrahlung?

Hi Doris,
bin schon wieder da. Dein Beispiel zeigt, dass wir Frauen von gewissen Aerzten oftmals gar nicht richtig ernst genommen werden, hm? Wenn die schon glauben, dass wir zuerst unsere Männer FRAGEN müssen! Also sowas!
Weisst Du, ich bin nicht GEGEN die Schulmedizin. Ich denke, zu einem gewissen Zeitpunkt der Krebskrankheit kann sie nützlich und evtl. auch heilbar sein. Aber dieses Wort "heilbar" macht mich im Zusammenhang mit Krebs ganz wirr im Kopf. Wo doch eigentlich jeder weiss, dass es kein einziges HEIL-Mittel gegen Krebs gibt. Auch unser Mistel-Präparat ist in diesem Sinne kein Heilmittel. Es fördert höchstens unsere Blutwerte ins Positive. Und wenn die Blutwerte gut sind, dann ist ja auch unser Imunsystem okay, nicht? Logische Folgeerklärung: Wir sind gesund. Aber das ist trotzdem noch lange keine Garantie für ewige Gesundheit. Und ab wann ist man denn bei Krebs eigentlich "geheilt"? Nach fünf Jahren? Nach zehn oder zwanzig Jahren?
Weisst Du, was mein Gynäkologe gesagt hat? (Mein neuer Frauenarzt! Der erklärt mir wenigstens die Dinge ein bisschen und nimmt sich die Zeit dazu. Er malt sogar Bildchen dazu!) Er sagte mir, wenn eine Frau nach Brustkrebs, Bestrahlung oder auch Chemo nach etwa fünf Jahren wieder Krebs kriegt, dann betrachte man dies - aus medizinischer Sicht - als NEUEN Krebs! Bei MIR sei das aber jetzt anders, denn ich hätte mich ja GEGEN all die Folgebehandlungen entschieden. Wenn ich jetzt also nach etwa fünf Jahren wieder Krebs hätte, so betrachte man dies als RUECKFALL!
Ist doch eigentlich frech, nicht? Das heisst also, wenn ich jetzt wieder Krebs bekomme, dann hat man eine Schuldige gefunden, nämlich MICH! Wenn ich aber die Behandlungen der Aerzte befolgt hätte, dann wäre NIEMAND Schuld, weder ich noch die Aerzte und ihre Behandlungen! Praktische Verantwortungs-Abschiebung, nenne ich das!

Das wegen Deiner Schwester tut mir leid. Ich denke, es ist schwierig zu beurteilen, was denn nun richtig für eine Brustkrebspatientin ist. Wahrscheinlich sind da noch eine menge andere Dinge genauer zu betrachten und mit einzubeziehen. Vielleicht sind jetzt unsere beiden Fälle als Beispiel sogar seltener als üblich. Frühzeitige Erkennung des Knotens, keine befallenen Lymphdrüsen, der Ort des Tumors in der Brust, die Art und der Grad, und vielleicht ist auch noch die psychische Kraft der Frau dazu ausschlaggebend.

Ach ja, Aerzte! Ich habe Mühe mit ihnen, und doch bin ich auf sie angewiesen. Wusstest Du übrigens, dass das Verhältnis zwischen einem Patient und einem Arzt aus rechtlicher Sicht eine reine DIENSTLEISTUNG ist? Das heisst also, der Arzt BERAET den Patienten so gut als möglich, empfiehlt ihm die nötigen Behandlungen, aber am Ende entscheidet der Patient was getan wird, denn der "kauft" sich diese Informationen und Behandlungen ja schliesslich bei ihm ein! - Anders natürlich bei einem Notfall, da muss der Arzt einfach sofort handeln. - Das ist aber genau so eine Sache, die mich immer wieder nervt, wenn die Aerzte zu mir sagen: "Ja, und dann machen WIR eine Bestrahlung!" - Wieso WIR? Und war das jetzt eine Empfehlung, eine Frage oder ein Befehl?
Was meinst Du dazu?
Liebe Grüsse von Brigitte
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