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Alt 01.04.2002, 09:57
Gast
 
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Standard Und Brustkrebs ohne Bestrahlung?

Guten Morgen, Axel
danke für Deinen Eintrag und Deine positive Einstellung zur Schulmedizin. Doch täusche ich mich da, wenn ich hier zwischen Deinen Zeilen nicht doch auch ein wenig Unsicherheit heraus lese?
Du hast recht, die Schulmedizin hat hier schon manchem das Leben gerettet. - Manchem aber eben auch nicht.
Sag doch mal, kennst Du eine Statistik über Frauen, die auf alle üblichen, von den Aerzten "befohlenen" Nachbehandlungen verzichtet haben?
Es gibt keine Garantie für nichts. Jeder muss für sich selber entscheiden können. Was die Aerzte aber nicht dazu bewegen darf, dem Patienten zu drohen oder ihn herablassend zu behandeln, wenn er sich nicht so entscheidet, wie der Arzt es will! Leider passiert das aber immer wieder. -Schau mal, ich habe von meinem Gynäkologen erfahren (nachdem ich ihn mit meiner ewigen Fragerei ganz platt gemacht hatte), dass ein Arzt einer Brustkrebspatientin diese üblichen Standartbehandlungen empfehlen MUSS! (Sonst würde er gegen die medizinische Sorgfaltsplficht dem Patienten gegenüber verstossen!) Er DARF der Patientin also gar nichts anderes sagen!
Stell Dir mal vor, da sitzt also Frau X mit einer völlig überraschenden BK-Diagnose beim Arzt. Sie ist noch völlig geschockt darüber und ganz gelähmt. Der Boden hat sich unter ihren Füssen aufgetan! Und dann lächelt der Arzt sie an und sagt: "Wissen Sie Frau X, ich empfehle Ihnen auf die üblichen Standartbehandlungen, welche man bei BK normalerweise durchzieht, zu VERZICHTEN! Ihr Krebs ist noch nicht so weit fortgeschritten, als dass dies nötig wäre. Natürlich gibt es hier keine Garantie. Doch ich denke, bei Ihnen ist es nicht nötig." - Na? Die Frau X wird denken: WAS? Ist der Kerl verrückt? Ich habe KREBS und er sagt, ich brauche KEINE Behandlung?" Die arme Frau würde schleunigst aus der Praxis flüchten und sich einen anderen Arzt suchen. Einen, der ihr helfen kann, so wie sie glaubt. Und den anderen könnte sie verklagen wegen verweigerter, medizinischer Sorgfaltspflicht!
Es gibt da also ZWEI Seiten: Die Seite der Aerztemaschinerie, welchem jedem Arzt ziemlich Druck macht, diese Behandlungen mit seinen Patientinnen unbedingt zu machen, und die andere Seite der Psychologie, der Hilflosigkeit des Arztes, dem Patienten gegenüber und des Patienten selber! KEINE Behandlungsempfehlung zu geben wäre gar nicht möglich.
Verstehst Du, was ich meine?

Allerdingst hast Du es vielleicht missverstanden, wenn Du annimmst, dass sich jemand "aufgeben" könnte, wenn er auf die Nachfolge-Behandlungen verzichtet. Das hat nichts mit aufgeben zu tun, sondern ist eine reine Entscheidungssache, welche klar ist. Wenn jemand davon überzeugt ist, dass die Schulmedizin ihm hilft, dann ist es in Ordnung so. Wenn jemand überzeugt davon ist, dass er sie nicht benötigt, dann ist es ebenfalls in Ordnung.
Hier noch ein anderes kleines Beispiel (zum zeigen, wie sich ein Krebspatient nach der Diagnose so in etwa fühlt): Wenn Du von einem hohen Baum herunter fällst, und unten auf dem Boden gibt es zwei grosse, dichte Dornenbüsche; hinter dem einen versteckt sich ein wütender Bär, hinter dem anderen ein böser Tiger, ... in welchen Dornenbusch würdest Du denn gerne fallen?

Nimms mir nicht übel, manchmal bin ich ein bisschen krass! - Ganz liebe Morgengrüsse von Brigitte
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