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Alt 07.07.2006, 16:05
sonntagskind sonntagskind ist offline
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Beiträge: 289
Standard AW: Nachsorgerichtlinien

Hallo!


@Heidi
Zitat:
Zitat von Rubbelmaus
Gib unter der Rubrik "Suchen" deine Frage ein und du bekommst jede Menge darüber zu lesen.
Genau, jede Menge, aber fast zu viel, vor allem dann das Gesuchte z.B. in solchen Riesen-Threads wie Villa Sonnenschein mit über 100 Seiten oder Taxotere mit über 30 Seiten zu finden und zu verfolgen, ist schon ziemlich mühsam und unergiebig.
Da finde ich so eindeutige Threads wie diesen, die auch im Titel so klar benannt sind, wirklich besser (obwohl die sich ja manchmal dann auch in ganz andere Richtungen entwickeln).


@ alle
Habe das Thema gestern auch in meinem Nach-OP-Gespräch angeschnitten.
Demnach liegt der Schwerpunkt auf möglichst frühzeitigem Erkennen von Rezidiven im Bereich der Brust, weil man hier auch die besten Heilungschancen sieht.
Bei Fernmetastasen dagegen wartet man auf Beschwerden oder konkreten Verdacht, dann sei es immer noch früh genug mit Behandlung, die dann sowieso i.d.R. nur noch palliativ ist, man so den Patientinnen vorher aber länger "unbeschwerte" Zeit lässt ohne Strapazen der Behandlung.

Puh.
Ziemlich heftige Aussage, bei der auch mal wieder alle Patienten über einen Kamm geschoren werden.

Das entspricht den Leitlinien der Deutschen Krebsgesellschaft:
Die Nachsorge ist nicht nur als Verlaufskontrolle oder Nachbeobachtung der Erkrankung zu
verstehen, sondern soll vorzugsweise die physische und psychische Gesundung sowie die
psychosoziale Rehabilitation unterstützen. Sie ist symptomorientiert zu konzipieren und den
individuellen Bedürfnissen der Frauen anzupassen.
Weitere Ziele sind:
• die möglichst frühe Erkennung lokoregionärer bzw. intramammärer Rezidive
• die rechtzeitige Diagnose und Therapie von Folgen und Nebenwirkungen der
vorausgegangenen Brustkrebsbehandlung
• bei Beschwerden oder begründetem Verdacht eine gezielte Suche nach
Fernmetastasen
...
Im Gegensatz zur Situation beim metastasierten Mammakarzinom haben Betroffene mit einem
intramammären oder lokoregionalen Rezidiv eine kurative Therapiechance. Nach den bisherigen
Erfahrungen bringen die Früherkennung von Fernmetastasen und deren frühzeitige Behandlung
dagegen keinen Überlebensvorteil mit sich. Daher ist bei Symptomfreiheit Zurückhaltung in der
apparativen und laborchemischen Diagnostik geboten.

http://www.senologie.org/download/pdf/dl8xff7w.pdf
Mit den Befunden an sich hat die "Zurückhaltung" bei Szinti und Co. also wohl weniger zu tun, höchstens indirekt, weil der eine oder andere Arzt dann - oder weil er seine Patientin und deren Bedürfnisse besser kennt - auf die Leitlinien pfeift und die Untersuchungen trotzdem machen lässt.

Laut derselben Leitlinie sollten Nachsorgeuntersuchungen der Brust dann in den ersten 3 Jahren vierteljährlich efolgen, im 4. und 5. Jahr halbjährlich, ab dem 6. Jahr jährlich, einschliesslich jährlicher Mammographie der anderen Brust.
Gut zu wissen, kann man als Patientin ja anbringen, falls die eigenen Ärzte sparsamer sein wollen.

Viele Grüße

Renate
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