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Alt 10.06.2011, 10:55
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Standard Bronchialkarzinom

Guten Morgen an alle Forennutzer,

da mir die Ärzte zu wenig Erfahrungen schildern, bin ich hier gelandet und hoffe auf Beiträge von Leuten, die so etwas selbst miterlebt haben bzw. selbst betroffen sind.
Vor drei Wochen erhielt mein Papa (52) die Diagnose Lungenkrebs. Er war alle halbe Jahre zur Krebsvorsorge, da er vor Ewigkeiten einen kleinen bösartigen Tumor am Bein hatte, welcher herausgeschnitten wurde. Dieser hat den Lungenkrebs jedoch nicht verursacht, wie uns die Ärzte bestätigt haben. Trotz aller vorsorge, wurden nie Tumormarker oder ähnliches entdeckt.
Auch geraucht hat er nie.
Im linken Lungenflügel befinden sich nun drei Tumore, der größte ist 27 mm und liegt am Hauptbronchus, wodurch eine OP nicht mehr möglich ist.
Zudem hat er eine Knochenmetastase an der Wirbelsäule. Diese wird alle zwei Tage bestrahlt, da sie bereits ein Loch im Brustwirbelknochen verursacht hat.
Zudem ist das Lymphsystem befallen.
Gehirn, Leber etc. sind vollkommen frei von Metastasen. Der rechte Lungenflügel ebenfalls.

Da er bereits diese Fernmetastase am Knochen besitzt, handelt es sich um das Endstadium, wenn ich richtig liege. Die Gewebeproben haben ergeben es liegt der nicht-kleinzellig Lungenkrebs vor.

Ab morgen bekommt er Chemo und darf anschließend nach Hause.
Er ist topfit. Hat absolut keine Einschränkungen. Weder Atemnot, noch merkt er genrell was bei körperlicher Betätigung. Er hat nun nur Schmerzen am Rucken von der Bestrahlung. Das sei zu Anfang normal meinten die Ärzte und ginge ab der 4. Sitzung wieder weg.

Nun meine Fragen: Wie lange hat Papa noch? Ich lese immer nur was von 7-9 Monate. Kann es auch über Jahre gehen?

Sind starke Nebenwirkungen und Wesensveränderungen bei der Chemo immer zu erwarten? Oder können sie auch ausbleiben?

Ist die Chemo jetzt nur noch dazu da, um die Symptome weiterhin zu unterdrücken oder stoppt sie auch das Tumorwachstum und die Bildung neuer Metastasen?

Ich muss dazu sagen, mein Papa ist ein wahrer Kämpfer. Er würde sich nie mit diesem Krebs abfinden oder sich mit irgendetwas zufriedengeben, wenn es ihm nicht gut geht. Wir werden alle kämpfen - aber wie viel Hoffnung darf ich mir machen, dass wir ihn noch einige Zeit bei uns haben bzw. mit wie viel Zeit kann man rechnen?

Danke schon im Voraus.
Liebe Grüße
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