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Alt 03.01.2006, 00:31
Karleen Karleen ist offline
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Standard AW: Meine liebe Frau hat mich verlassen

Hallo Gerhard,
ich bin stille Mitleserein, meistens, schreibe selten. Zwar habe ich nicht meinen Partner verloren, aber dafür meinen über alles geliebten Vater. Ich bin 36, mein Vater wurde nur 69. Ich bin Single, mehr oder weniger ... meine Mum und mein Dad waren 40 Jahre verheiratet. Entsprechend schwer ist es für meine Mutter. Ich glaube sie hat ähnliche Gedanken wie Du. Vielleicht kann ich das nicht wirklich verstehen, obwohl ich schon glaube, dass ich es kann. Was ich damit sagen will, und was ich auch oft zu meiner Mum sageu hattest eine Liebe in Deinem Leben! Einen Menschen, der für Dich da war, mit dem Du zusammen hast sein dürfen, der mit Dir zusammen sein wollte wie Du mit ihr. Ich habe das nicht. Ich bin 36 Jahre alt und 36 Jahre lang allein. Von halbherzigen Beziehungsversuchen mal abgesehen.

Du, wie auch meine Mutter, ihr fühlt Euch verloren auf dieser Welt, allein gelassen, übrig geblieben. Ich fühle mit Dir, wie mit meiner Mum und allen anderen, denen es so geht. Ich glaube nicht an Gott, nicht an diese "Barmherzigkeit" oder wie auch immer, bin aus der Kirche ausgetreten, nicht wegen der Steuer, sondern aus Überzeugung. Dennoch glaube ich an etwas, wie wohl auch jeder andere Mensch. Würden wir nicht glauben, würden wir untergehen.

Warum das so ist, dass "Gott" oder wer auch immer, Menschen trennt, die lange Jahre miteinander verbunden waren, ich weiß es nicht ... und ich empfinde es als grausam, unbarmherzig, willkürlich. Aber, und nun kommt's, Du wie auch meine Mutter, ihr habt Euren Partner verloren durch diese Sch...dreckskrankheit ... ja, das ist schlimm, unbegreiflich und grausam. Aber ihr hattet ihn/sie zumindest. Ich segle als einzelnes Blatt durchs Weltall und es gibt niemanden (von Freunden abgesehen), für den ich alles bin, der sich einfach nur freut, dass es mich gibt.

Lieber Gerhard, ich erhebe hiermit nicht den moralischen Zeigefinger, weiß Gott nicht. Ich kann verstehen, dass Du keinen Lebensmut mehr hast, so wie meine Mum keinen mehr hat. Aber ihr beide (meine Mum und Du) hört nicht einfach so auf zu leben, auch wenn ihr euch das wünscht ... Ich bitte Dich und hiermit auch sie, obwohl sie es nicht lesen wird, seid dankbar für die Liebe, die ihr habt leben dürfen!

lG, Karleen
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