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Alt 06.06.2004, 11:46
Gast
 
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Standard nur eine frage - 28.11.2003, 17:08

Hallo Maja,

Deine Angst vor der Darmspiegelung kann ich voll nachempfinden. Diese hatte ich auch. Die Spiegelung war dann aber zu meiner Überraschung total problemlos. Ich kann also Jutta nur beipflichten. Dies ist keine Lüge um Dir die Angst zu nehmen, sondern entspricht wirklich der Wahrheit.
Vorher informierte ich mich auch über alternative Tests.

Ergebnis: Keiner ist so sicher wie die Darmspiegelung.

Occulttest (Test auf verstecktes Blut): Erkennt nur 30% der Darmtumoren. Auch wenn dieser positiv ist (wie in meinem Fall) oder Blut auf dem Toilettenpapier ist, kann dies sehr viele andere Ursachen haben.
M2-PK Stuhltest der Firma Schebo: (http://www.schebo.com/onko/de/index.html): Erkennungsrate laut verschiedener kleinerer Studien 85% und damit wesentlich besser als andere Labortests. Den Test kann man für knapp 30 Euro in den Apotheken kaufen und wird leider nicht von den Kassen bezahlt. Man schickt eine winzige Stuhlprobe an die Firma Schebo und bekommt innerhalb einer Woche (bei mir waren es 3 Tage) das Ergebnis zugeschickt. Mit diesem Test wird geprüft, ob ein für Tumoren spezifisches Enzym (M2-PK) in einer bestimmten Menge vorhanden ist. Vorteil: Es wird das gesamte Verdauungssystem geprüft, nicht nur der Dickdarm und man muss kein spezielles Essverhalten einhalten.
Beim Aufmachen des Briefes mit dem Ergebnis war ich super aufgeregt und meinte ich würde jeden Moment umkippen. Das Ergebnis war zum Glück negativ (also kein erhöhter Wert)
Virtuelle Koloskopie: Der Darm wird mit Hilfe der Röntgentomographie (höhere Auflösung als Kernspintomographie) untersucht. Momentan läuft eine Studie an der Uniklinik Düsseldorf (http://www.uni-duesseldorf.de/gahepi...lo/ct_colo.htm). Laut Aussage von Herrn Dr. Vogt, dem Leiter der Studie, erkennt diese Methode zu fast 100% Darmtumoren (eben nur fast), aber keine kleineren Polypen (unter 10 mm), die sich ja mal zum Darmkrebs entwickeln könnten. Wenn Du willst, kannst Du versuchen, Dich zu dieser Studie anzumelden. Da man die Unterschiede der 2 Verfahren testen will, bekommt man zunächst die Virtuelle Koloskopie und danach die herkömmliche Koloskopie, damit man die Unterschiede der Verfahren beurteilen kann. Diese Methode wird auch von anderen Ärzten angeboten, wobei die Strahlenbelastung im Vergleich zu den in der Regel modernen Apparaten der Unikliniken extrem hoch sein kann. Wie so eine virtuelle Kamerafahrt durch den Darm aussieht, kannst Du Dir hier mal anschauen: http://www.roentgenpraxis.de/new_htm..._downloads.htm

Habe meine Koloskopie dann doch bei mir in der Nähe von einem Gastroenterologen machen lassen, mit dem Ergebnis, dass 2 kleine, noch total harmlose Polypen ohne zusätzliche Operation entfernt wurden. Mit dem Schlafmittel (keine Narkose) hatte ich überhaupt kein Zeitempfinden mehr. Als der Arzt mir mitteilte, dass die Koloskopie zu Ende sei, dachte ich sie hätte erst vor einer Minute begonnen, obwohl ca. 25 Minuten vergangen waren.
Das Schlimmste an der Untersuchung ist die Vorbereitung, d.h. der ständige Stuhldrang, den man durch die Abführmittel bekommt. Den Geschmack des Abführmittels (Salzmischung aus Kalium bicarbonicum, Acidum citricum, Magnesium sulfuricum) fand ich auch nicht schlimm.

Bin froh, dass ich diese schmerzfreie Untersuchung (trotz meines Nabelbruches), habe durchführen lassen. Habe bitte keine Angst, die Darmspiegelung machen zu lassen. Es ist wirklich nicht schlimm.

Liebe Grüsse
Dirk
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