Einzelnen Beitrag anzeigen
  #6  
Alt 11.07.2014, 12:42
schnaddi schnaddi ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 23.02.2014
Ort: Berlin
Beiträge: 298
Standard AW: Ich brauche ein ablassventil :(

Liebe Sarah,

zuersteinmal, es tut mir leid, dass es deine Schwiegermutter so übel erwischt hat.

Du bist ja selbst Altenpflegerin, und das klingt ja schon sehr nach Endstadium, also dass das nicht mehr allzu lange gehen wird. Ich find es sehr unübrlegt von Deinem Mann, wenn er dir das aufbürdet ohne das mal besprochen zu haben. Und ich weiß auch nicht, ob das gut ist, weder für deine Kinder, noch für dich, noch für deine Schwiegermutter.

Zuhause gepflegt werden, zuhause sterben, klingt immer so schön, gell? Haben meine Mom und ich auch immer gedacht. Glaube, so reden oft nur Leute, die das Thema, Pflegen, Sterben und Tod noch nie erlebt haben und vom zuhause sterben eher romantische Vorstellungen haben. Ja es gibt Leute, die sind so gefestigt, dass sie das ohne Unterstützung schaffen, aber es sind die wenigsten.

Hinzu kommt, dass wir festgestellt haben, dass meine Mutter ab dem Hospiz viel weniger leiden musste, weil das zuhause mit den Medikamenten trotz SAPV kaum zu händeln ist, mit den Schmerzen, den ganzen Medikamenten pipapo..........In einem Hospiz fließt das, da drückt man aufs Klingelknöpfchen, und schon kommt die Symtombefreiung, das war zuhause so nicht zu händeln, das hat alles viel länger gedauert, manchmal reicht die Medikamention nicht, dann muss man ausprobieren usw. Das geht doch stationär viel besser, oder?

Und ich bin der Meinung, auch wenn Sterben ein ganz natürlicher Vorgang ist, es sieht nicht schön aus. Und für ein junges Mädchen können solche Vorgänge auch schnell traumatisiernd wirken...........ich wäre da vorsichtig.


Meint ihr nicht, dass ein Hospiz oder eine gute Palliativstation evtll doch die bessere Lösung wären?

Ich seh da keine Vortele für zuhause.........außerdem ist das Loslassen in fremder Umgebung oft viel einfacher..........gut, ich hab die Erfahrung halt gemacht, udn ich würde wirklich immer für Hospiz plädieren.........


red halt nochmal mit deinem Mann, du klingst nicht wirklich glücklich mit der Situation, grad weil du ja aus Erfahrung weißt, was da alles kommen kann......

Viel Erfolg
dass ihr zu einer guten Lösung kommt.....

Glg
schnaddi
__________________
Meine Mama
*21.01.1950 01.07.2014

Adenokarzinom Lunge ED:12.03.2012

Nicht den Tod sollte man fürchten, sondern, dass man nie beginnen wird zu leben.
(Marcus Aurelius)

Seid zuversichtlich und stark und lebt Euer Leben mit der Gewissheit, es ist endlich. Kostet das Geschenk des Lebens jeden Tag aus!
Mit Zitat antworten