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Alt 30.03.2013, 00:57
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HelmutL HelmutL ist offline
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Standard AW: Hinterblieben, nur wo?

Ist es das Wetter?
Trüb und kalt.
In anderen Teilen des Landes schneit es immer noch.
Will der Winter in diesem Jahr denn gar nicht weichen?
Ich weiß, ich bin ja derjenige, der immer was Schönes findet.
Doch heute .... ?

Ist es der Karfreitag? Seltsame Stimmung.

Vor rund 2000 Jahren stirbt ein Mensch auf grausame Weise .

Ob und wie sein Leben und sein Tod wirklich war, wissen wir nur aus zweiter Hand. Auch die zweite große monotheistische Religion, der Islam, kennt ihn und seine Geschichte und verehrt ihn. Allerdings als Propheten. Wenn auch rund 600 Jahre später, so hatte doch auch Religionsgründer Mohammed seine Informationen über ihn. Woher? Aus erster Hand? Eigene Überlieferungen oder doch aus der gleichen Quelle wie wir? Dem Frühchristentum? Für die Römer war er jedenfalls ein Verbrecher, Hochverräter. Von ihrer Seite verständlich.

Vor rund 2000 Jahren stirbt ein Mensch auf grausame Weise.

Ein Heiland, ein Prophet, ein Verbrecher. Ein Leben und ein Tod, die die Weltordnung aus den Fundamenten heben. Alles wird sich nach seinem Tod ändern. Nichts ist mehr, wie es vorher war. Oder doch? Nur unter anderen Vorzeichen?

Menschen werden ermordet. Ganze Völker vernichtet. Machtstrukturen brechen zusammen, neue entstehen. Die Gier nach Macht regiert die Welt. Was sich ändert sind die Mäntelchen, die sich die Mächtigen anziehen. Es hat sich also nichts geändert. Die Welt ist heute so, wie sie immer war. Im Großen wie im Kleinen.

Was will der kleine Mensch?

Morgen zumindest genau so gut leben wie heute. Nach Möglichkeit sogar besser. Dafür kämpft der Einzelne ... und um für sich selbst in Frieden zu leben. Nichts soll sich ändern. Alles so bleiben, wie es ist.

2000 Jahre später.

Ein Mensch ist gestorben. Ein nahestehender Mensch. Unsere kleine Welt bricht zusammen. Nichts ist mehr, wie es war. Und draußen? Von dort schaut man kurz auf uns und geht weiter. Weil ... es hat sich nichts geändert auf dieser Erde. Alles beim Alten. Nach außen, da hat sich nichts geändert. Nur unsere kleine Welt. Menschen werden geboren. Menschen leben. Der Tod ist weit weg. Das ist unser Weltbild. Solange ist alles normal. Oder vielmehr, das, was wir uns einbilden, daß es unsere Welt sei. Bis es dann passiert. Doch auch das ist normal.

Unter anderem dafür hat dieser Mensch vor 2000 Jahren gelebt, um uns zu zeigen, daß unser Bild vom Leben falsch ist. Nur ein menschliches Konstrukt. Einbildung. Wunschvorstellung. Daß wir aus seinem Leben und seinem Tod lernen, was Leben tatsächlich bedeutet, damit dann aus vielen kleinen Welten eine große neue gebaut werden kann. Stückchen für Stückchen. Damit wir für das Leben und den Tod gerüstet sind. Das ist ein Teil seiner Botschaft. Zumindest nach meinem Verständnis.


Warum kann man Vieles erst dann begreifen oder verstehen, wenn man ganz unten ist oder war? Warum beginnt man erst dann zu denken, wenn man mit dem Rücken zur Wand steht? Ist es so, daß oft erst der Tod eines geliebten Menschen die eigenen Werte wieder auf die Ursprünglichkeit des Lebens zurück führt? Die Liebe z.B. ist wie ein nie versiegender Brunnen, von dem viele Menschen trinken. Die einen mehr, die anderen weniger. Er ist durch den Tod von Myriam nicht trocken gefallen. Heute trinken zum Teil andere Menschen daraus. Es ist immer noch der gleiche Brunnen.

Ob man nun an Gott oder Allah oder Manitou oder was weiß ich was glaubt.
Oder an gar nichts.


Oder Gahndi, Nelson Mandela, Mutter Theresa, Martin Luther King und viele andere Menschen.




Liebe Grüße und ein schönes Osterfest,

Helmut
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Geändert von HelmutL (30.03.2013 um 19:23 Uhr) Grund: Schreibfehler
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