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Alt 26.10.2013, 21:26
Susanne04 Susanne04 ist offline
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Standard AW: BSDK im Endstadium - Mutter ignoriert Diagnose

Hallo Chris!

Am 22.10 war es ein Jahr, dass meine Schwiegermutter an BSDK gestorben ist. Sie hat 2 Jahre lang dagegen gekämpft und doch verloren.
Meine Schwiegermutter hat alles selber vorbereitet. Sie schrieb uns eine Liste mit den Leuten die zur Beerdigung geladen wurden, sie entwarf selber die Patezetteln, wir teilten gemeinsam dem Arzt im KH mit, dass sie keine wiederbelebenden Maßnahmen will. Sie setzte sich ganz genau mit dem Thema auseinander und wollte alles geregelt wissen.
Das machte das Ganze etwas "leichter", wenn man das so sagen kann.

Es gibt aber auch Leute, die über das garnicht reden wollen oder nachdenken. Irgendwann müssen sie es aber.
Auch deine Mutter wird an dem Punkt angelangt sein, wo sie sich damit befassen muss und leider musst du ihr die Zeit dazu geben. Du kannst ja mal versuchen Unterlagen im Internet zu suchen, auszudrucken und ihr zu geben, dh Patientenverfügung etc. Dann kann sie es sich in Ruhe durchlesen.

Meine Schwiegermutter hat sich auch bis 2 Wochen vor ihrem Tod selbst verpflegt, sie hat sich selbst gewaschen, gekocht, die Wäsche gemacht. Aber dann kam der Tag, an dem sie zu mir sagte: Ich glaube, ich brauche jetzt eine Pflegerin. Und am nächsten Tag rief ich bei einem Pflegedienst an und am nächsten Tag war die Pflegerin schon da.
Das war das Beste was wir für sie tun konnten. Wir hatten zwar ausgemacht, dass sie ins KH auf die Palliativstation geht, wenn es zu Hause nicht mehr geht, aber mit Hilfe der Pflegerin (die ausgebildete Palliativschwester war), dem Hausarzt und dem KH, konnten wir sie bis zum Schluss zu Hause behalten und sie konnte auch zu Hause sterben. Im Nachhinein muss ich sagen, dass uns das allen sehr geholfen hat, denn so kann man jederzeit zu "Ihnen" gehen und wenn es nur für ein paar Minuten ist, aber wenn sie im KH liegen, dann fährt man 1. meistens nicht so oft und 2. bleibt man oft zu lange.

So, ich hoffe, dass das Ganze jetzt nicht zu lange für dich war.

Ich wünsche dir und deiner Mutter das Allerbeste und viel Kraft für die kommende Zeit.

Liebe Grüße, Susanne
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